Landtagswahl: 25 Parteien auf dem Zettel
Am 9. Mai wird gewählt. 228 000 Bürger im Kreis Viersen stimmen darüber ab, wer ihre Interessen in Düsseldorf vertritt.
Kreis Viersen. Wer vertritt die Interessen des Kreises Viersen in den nächsten fünf Jahren im Düsseldorfer Landtag? Darüber stimmen die rund 228000 wahlberechtigten Bürger des Kreises am 9. Mai ab. "Die Menschen dürfen frei entscheiden", sagt Landrat Peter Ottmann.
Davon lebt die Demokratie. "Und deshalb sollten möglichst viele die Möglichkeit der Wahl wahrnehmen", wirbt Ottmann für eine hohe Wahlbeteiligung. Bei der letzten Landtagswahl 2005 lag sie bei 63,7 Prozent im Kreis Viersen.
Derzeit sind fünf Abgeordnete aus dem Kreis Viersen im Düsseldorfer Parlament vertreten. Christian Weisbrich (CDU) gewann den Wahlkreis Viersen II (Kempen, Tönisvorst, Grefrath, Nettetal, Brüggen, Niederkrüchten) mit 50,7 Prozent der Stimmen.
Den Wahlkreis Viersen I (Viersen, Willich, Schwalmtal) holte sein Parteifreund Dr. Stefan Berger. Er erhielt 51,5 Prozent der Stimmen. Darüber hinaus kamen für die SPD Monika Ruff-Händelkes und Uwe Leuchtenberg über die Landesreserveliste ihrer Partei in den Landtag. Ebenso zog Dietmar Brockes (FDP) ins Parlament ein.
Alle fünf kandidieren auch wieder. Dabei haben Weisbrich und Berger gute Aussichten, die beiden Wahlkreise direkt zu gewinnen. Über die Landesliste dürften auch Ruff-Händelkes (Platz 15) und Brockes (Platz acht) den Einzug ins Parlament schaffen.
Aussicht auf einen erneuten Sitz in Düsseldorf hat Uwe Leuchtenberg (SPD) auf diesem Wege nicht; er müsste schon den Wahlkreis gegen Christian Weisbrich gewinnen, um seine Arbeit in Düsseldorf fortsetzen zu können. Leuchtenberg steht erst auf Platz 68 der Landesreserveliste.
Über diese Liste könnte bei einem sehr guten Ergebnis der Grünen auch Martina Maaßen Landtagsabgeordnete werden. Sie belegt Platz 23 der Grünen-Landesliste. Keine Aussichten auf ein Landtagsmandat haben die weiteren Kandidaten Stefan Feiter (FDP) und René Bongartz (Grüne). Direktkandidaten nominiert haben auch die Linken (Viersen I: Franz Lohbusch, Viersen II: Günter Solecki) und die Partei Familie (Dennis Maaßen). Auch sie sind chancenlos.
Insgesamt stehen diesmal 25 Parteien auf dem etwa 60 Zentimeter langen Wahlzettel. Darunter sind neben den etablierten Parteien auch unbekannter Gruppierungen wie "AUF" (Partei für Arbeit, Umwelt und Familie) oder "BIG" (Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit). Rekord ist diese Teilnehmerzahl aber nicht: Bei der Europawahl im vergangenen Jahr standen 32 Parteien auf dem Stimmzettel.
Neu bei der Wahl ist, dass man zwei Stimmen hat. Wie bei der Bundestagswahl kann man mit der Erststimme den Kandidaten vor Ort und mit der Zweistimme die Partei auf Landesebene wählen.
Rund 220 Wahllokale gibt es im Kreis Viersen. Hier kann man am Wahltag seine Kreuzchen auf dem Wahlzettel machen. Man kann aber auch zuvor bereits per Briefwahl seine Stimme abgeben. "Der Anteil der Briefwähler ist bei den vergangenen Wahlen immer weiter angestiegen", sagt Christian Busch vom Kreiswahlamt.
Zuletzt lag er bei der Bundestagswahl bei 15 Prozent. Bis zum Freitag vor dem Wahlsonntag kann man noch die Briefwahlunterlagen in den Rathäusern beantragen oder gleich dort wählen.