Süchteln. Wenige Tage vor Weihnachten erreicht eine schreckliche Nachricht die Öffentlichkeit: Ein Süchtelner soll laut Polizei mindestens fünf Mädchen im Älter zwischen fünf und zwölf Jahren aus seinem unmittelbaren Umfeld mehrfach sexuell missbraucht haben.
Der 58-Jährige, im Laufe seines Lebens schon mehrfach wegen sexueller Kontakte zu Kindern bestraft, sitzt seit Anfang September in Untersuchungshaft. Dass der Fall erst am Freitag bekannt gemacht wurde, begründete Polizeisprecherin Antje Heymanns mit "ermittlungstaktischen Gründen".
Das sind die Fakten nach offiziellen Angaben: Ende August erschienen zwei Mütter mit ihren Töchtern (5, 11 und 12) bei der Kriminalpolizei und erstatteten Strafanzeige gegen den ihnen bekannten Mann. Sie warfen ihm vor, ihre Töchter sexuell missbraucht zu haben.
Zu diesem Zeitpunkt ermittelten die Beamten bereits seit mehreren Monaten gegen den Beschuldigten wegen Missbrauchs eines sechsjährigen Mädchens und Besitzes von kinderpornographischen Darstellungen. Für eine Festnahme, heißt es, hätten Tatvorwürfe und Beweismittel nicht ausgereicht - dann aber kamen die Aussagen der beiden Mütter hinzu.
Außerdem wurden in der Wohnung des 58-Jährigen weitere Beweise gefunden. Der Haftrichter nahm den dringend Tatverdächtigen "wegen der bestehenden Wiederholungsgefahr" in Untersuchungshaft.
Der Mann soll sich in seinem "Umfeld" (Näheres wollte die Polizei nicht sagen) oft als Beschützer und Helfer der Kinder dargestellt haben. So schaffte er es, deren Vertrauen und zum Teil auch das der Eltern zu erschleichen.
Die Mädchen soll er psychisch unter Druck gesetzt haben, damit sie nichts erzählen. Und die Kripo schließt nicht aus, dass es weitere Opfer gibt. Der Mann steht auch im Verdacht, Kinderpornographie produziert zu haben. Er schweigt zu den Vorwürfen.
Die Polizei hat ihre hunderte Seiten starke Akte der Staatsanwaltschaft Gladbach übergeben. Sie entscheidet über das weitere Vorgehen.
