Viersen: Ein Ehepaar auf den Spuren der Römer

Heinz und Margret Hesse haben eine Broschüre über Vergangenes erarbeitet.

Viersen. Heinz (75) und Margret (73) Hesse aus Viersen haben sich auf Spurensuche begeben und dabei " Die Römer in der Region Viersen" entdeckt.

Unter diesem Titel haben das Stadtarchiv Viersen und der neue Verein "Geschichte für Alle" eine Broschüre herausgegeben, die sich mit dieser Zeit auseinandersetzt.

Der Leiter der Anne-Frank-Gesamtschule, Rainer Erdorf, sagte auf der Vorstellung am Donnerstag, er sei froh gewesen, "auch mal Nichtpädagogen an der Schule" gehabt zu haben: Die Hesses hatten im Rahmen einer Projektwoche an der Schule die Römer thematisiert.

1889, so war am Donnerstag zu hören, war an verschiedenen Stellen in Viersen mit Ausgrabungen begonnen worden. Auf dem Ziegeleigelände der Firma Friedrichs wurden Urnen und Beigabengefäße römischer Brandbestattungen gefunden. In Dülken entdeckte man Ende des 19. Jahrhundert die ersten Siedlungsreste.

Die Zeit um 1925 bringt eine Anzahl neuer Fundstellen. Interessierte Laien beschäftigten sich damals mit der Thematik. 1927 wurden Teile eines römischen Wohnhauses freigelegt, oder auch eine Heizungsanlage.

Spuren von Brandgräbern wurden 1927 und 1936 entdeckt. Mehrere römerzeitliche Funde gab es unter anderem in Dülken-Nette.

Das Ehepaar Hesse, seit Jahrzehnten als ehrenamtliche Archäologen beim Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege tätig, hat aufgelistet, was alles in den Nachbargemeinden gefunden wurde.

Das reicht von Keramikfragmenten 1943 in Amern über ein Körpergrab mit Beigaben 1911 in Grefrath bis hin zu einem Sarkophag 1925 in Süchteln und drei römischen Gräbern in Vorst (Tönisvorst) im Jahre 1925.

Die seit 1972 in Viersen durchgeführten systematischen Begehungen des Stadtgebietes brachten nach Angaben von Heinz und Margret Hesse "eine Fülle neuer Erkenntnisse".

So tauchte beim Neubau der Deutschen Bank vor 20 Jahren in zwei Metern Tiefe ein Ziegelmauerwerk auf.