Viersen. Es muss nicht immer der "Nussknacker" sein. Doch die "russische Seele", die Weite der russischen Steppenlandschaften, der Prunk der orthodoxen Kirchen und die Musik großer russischer Komponisten passen einfach in die Vorweihnachtszeit.
Seit einigen Jahren hat es sich die über Viersen hinaus bekannte Tanzschule Fauth zur Aufgabe gemacht, die Menschen in dieser Zeit mit einem Weihnachtsmärchen auf der Festhallenbühne zu unterhalten.
"Anastasia", ein vor elf Jahren erschienener und mehrfach ausgezeichneter Zeichentrickfilm, war in diesem Jahr die Vorlage für die Tanzschule, für das "Fauth-Weihnachtsmärchen". Eine gute Wahl: Die Zarenzeit, Sankt Petersburg, Väterchen Frost und vieles andere mehr weckt die Phantasie der Menschen.
Die Film-Vorlage wurde perfekt von dem über 300 Mitglieder zählenden Ensemble auf die Bühne übertragen. Kurz und passend gesagt: Es war märchenhaft.
Das Mitfiebern des Publikums mit dem Geschehen auf der großen Festhallenbühne war sofort zu spüren. Die wochenlangen Proben hatten sich gelohnt.
Den historischen Hintergrund bildete die Oktoberrevolution zu Beginn des 20. Jahrhundert. Steffi Köhler verkörperte die Titelrolle vortrefflich, als wohl behütete Tochter des Zaren: Anastasia.
Christian Köhler war die Rolle des bösen Rasputin wie auf den Leib geschrieben. Richtig putzig die beiden "tierischen Rollen", die mit Anne Braun (die sprechende Vampirfeldermaus Bartok) und Jil Terhaag (der kleine mutige Hund Pooka) besetzt waren.
Die Handschrift der Tanzschule Fauth wurde in den feurigen und manchmal auch modernen Tänzen (Hip Hop- und Jazztanz) deutlich. In Verbindung mit tollen Bühnenbildern und einer märchenhaft-kindlichen Ausstrahlung wurde das Weihnachtsmärchen 2008 zu einem Erlebnis.
Langanhaltender Beifall für die Aktiven, für die zauberhaften Kostüme und die einstudierten Tänze war der gerechte Lohn bei den drei Aufführungen.
Und wichtig für die vielen jungen Besucher war natürlich, dass Rasputin am Ende besiegt war und Anastasia glücklich wurde.