Mit Erbsensuppe Armen in Lateinamerika helfen

Am vierten Advent gibt es im Pfarrheim St.Marien im Hamm Eintopf – für den guten Zweck.

<strong>Viersen. "Vier mal mit", ruft Kläre Schreuers in die Küche des Viersener Pfarrheims St. Marien hinein. "Sofort", kommt die Antwort von Katrin Mevissen. Die junge Frau hebt den Deckel des großen zehn Liter Behältnisses ab. Ein köstlicher Duft nach Erbsensuppe weht aus dem Warmhaltetopf. Kelle hinein und zwei dicke Schüppen voll auf den tiefen weißen Teller. Gisbert Lappe hat schon die Würstchen mittels Zange aus dem blubbernden Wasser im Nebentopf gefischt und legt sie auf die Teller. Schreuers bestückt ihr Tablett und vorsichtig balancierend geht es in den großen Gemeindesaal hinein.

"Die Erbsensuppe ist lecker, und sie ist für einen guten Zweck."

Dort ist alles weihnachtlich geschmückt. Auf den mit weißen Tischdecken ausgelegten Tischen liegen Tannenzweige und Würzfläschchen stehen bereit. Leise Klaviermusik ist zu hören. Besucher sitzt neben Besuche. Es wird erzählt, gelacht und gegessen. Die Viersener Pfarre St. Marien hatte zum traditionellen Erbsensuppenessen eingeladen.

Jedes Jahr am vierten Advent zieht der Duft des Eintopfes durch das Pfarrheim. Seit nunmehr 34 Jahren veranstaltet die Gemeinde St. Marien in Viersen-Hamm diese Aktion zu Gunsten von Adveniat. Der Erlös geht dabei direkt an das Hilfswerk selber. Im vergangenen Jahr waren es so 530 Euro.

"Es hängt immer vom Wetter ab, wie viele Besucher kommen und dementsprechend Suppe weggeht. Ist das Wetter schlecht, kommen weniger", erklärt Lappe. 150 Liter wollen so in diesem Jahr an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden. "Es sieht gut aus. Ich glaube, heuer geht alles weg", meint Mevissen.

In der Küche geht es zu wie in einem Taubenschlag. Mevissen braucht den Deckel gar nicht mehr aufzulegen. Kelle nach Kelle geht auf die Teller. "Es sind keine Löffel mehr da: Nachschub", fordert Gisela Ruhnke. Dampfschwaden steigen aus der geöffneten Spülmaschinentür auf. "Löffel kommen", sagt Günter Kuhlen, der vor der Maschine steht. "Unsere Suppe schmeckt wie hausgemacht. Die mögen alle", lacht Herbert Mevissen, der ebenfalls zum achtköpfigen Küchen- und Servierteam gehört.

Aber nicht nur im Gemeindesaal ist Essen angesagt. Ursula Häckel kommt mit dem Topf angereist. "Am vierten Advent bleibt bei uns daheim die Küche kalt, da gibt es Erbsensuppe von hier. Sie ist lecker und es ist für einen guten Zweck", sagt die Viersenerin, als sie ihren Topf wieder entgegen nimmt.

Auch Hermann Wagner hat seinen Topf mitgebracht. "Ich esse Erbsensuppe für mein Leben gern. Die esse ich heute Abend", verrät er. Ob zum Mitnehmen oder zum Schlemmen vor Ort, die Viersener Erbsensuppe im Pfarrheim St. Marien geht weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmel.