Mit Super Mario in der Stadtbibliothek
Am Viersener Rathausmarkt können ab sofort auch Konsolen-Spiele ausgeliehen werden.
Viersen. Super Mario hat zu den Winterspielen geladen. „Möchte jemand mitspielen?“ Die Frage von Nils von der Bank trifft auf offene Ohren. Zum Praktikanten der Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek in Viersen, der im Vortragsraum der Bibliothek an der Spielkonsole Wii steht, gesellt sich Denise (15).
Auf einer Leinwand erscheint dank Beamer eine Winterwelt mit vielen Spielen. Nils ist für Hockey, Denise für Eiskunstlauf. Beide einigen sich auf Snowboarden in der Halfpipe. Und dann geht es auch schon los. Mit der Wii-Fernbedienung in der Hand und wilden Schlenkerbewegungen rast der rote Snowboarder von Denise die steilen Wände der Halfpipe hinauf, dreht sich und schießt wieder runter.
Mit einem lauten „Autsch“ begleitet Denise den Sturz ihres Fahrers, bevor das Zielsymbol aufblickt. Nils blauer Snoboarder ist dran. Sein Figürchen schlägt Saltos und andere Kunstfiguren, da ist eindeutig ein geübter Fahrer auf der Piste.
Aber nicht nur hier herrscht Bewegung. An der zweiten Wii im leicht abgedunkelten Vortragsraum rasen kleine Autos über eine Rennstrecke. Justin (10) und Michael (11) lassen per Fernbedienung die Reifen heiß laufen. „Das macht super viel Spaß“, sind sich beide einig.
Mit einem großen Spielenachmittag hat die Stadtbibliothek eine Premiere gefeiert. Sie verfügt ab sofort auch über Spiele für die Konsolen Wii, Playstation 3 und Nintendo DS. „Die Anschaffung war uns dank einer großzügigen Spende der Sparkassenstiftung in Höhe von 7000 Euro möglich“, erklärt Bibliotheksleiterin Christiane Wetter.
Für 5000 Euro wurden die Spiele für die zentrale Bibliothek in Viersen angeschafft. Mit den restlichen 2000 Euro wurde der DVD-Bestand der Zweigstellen aufgestockt. „Wir können uns dem Medium Konsole nicht verschließen“, sagt Wetter.
„Oft kommt zuerst ein Buch auf den Markt, danach die Hör-CD, im Anschluss ein Film und dann ein Konsolenspiel. Wir erhoffen uns über das neue Medium auch Kinder für die Bibliothek zu interessieren, die sonst nicht kommen würden.“