Nettetal: Wanderer trotzen den Temperaturen
2800 Besucher entdeckten bei verschiedenen Touren die Natur.
Nettetal. Lausig kalt ist dieser Vatertag - "der kälteste Wandertag seit 20 Jahren", wie Organisator Michael Puschmann feststellt. Doch die Besucher lassen sich nicht abschrecken und kommen trotz widriger Witterungsverhältnisse zum 43. Wandertag des Kreises Viersen und der Städte Krefeld und Nettetal auf die Hinsbecker Höhen.
Gleich zur ersten Wanderung um 7 Uhr sind es 15 Wanderer, die sich aufmachen, die Vogelwelt zu entdecken. "Es ist eine neue Erfahrung, sich einmal ganz auf sein Gehör zu konzentrieren", sagt Eva Jaeger aus St. Tönis. Rotkehlchen pfeifen dort ebenso ihre Lieder wie der Kuckuck. Und auch eine Spechtbehausung ist zu entdecken.
Plötzlich sind ganz andere Lieder im Wald zu hören. Denn Josef Verwimp macht sich mit knapp einem Dutzend Wanderer auf den Weg, um unterwegs gemeinsam zu singen: "Die Gedanken sind frei", "Komm lieber Mai" oder "Alle Vögel sind schon da". "Ich kenne die Lieder fast alle. Die haben wir früher schon mit der Familie oder in Jugendgruppen gesungen", erzählt Christine Behr aus Krefeld.
Gegen Mittag füllt sich auch der große Spielplatz an der Jugendherberge Vierlinden mit Menschen. Auf der Bühne wird gezaubert, musiziert und getanzt. Die Schlange an der aufblasbaren Rutsche wird länger, immer mehr Kinder wagen sich durch den Erlebnisparcours der Pfadfinder.
Kerstin und Melina (beide 12) haben mit ihrer Nettetaler Pfadfindergruppe auf den Hinsbecker Höhen übernachtet. Mit ihren warmen Schlafsäcken sei die Kälte kein Problem gewesen. "Pfadfindersein macht Spaß. Man lernt viel über die Natur", berichtet Melina beim Gang durch den Erlebnisparcours.
An anderer Stelle beobachten Johannes und Diego (beide 2) die Lämmer und Schafe mit großen Augen - auch wenn die Schafschur wegen der niedrigen Temperaturen ausfallen muss. Und die achtjährige Maya findet: "Der Uhu ist am schönsten." Das große Tier dürfen die Kinder sogar anfassen.
Für Michael Puschmann ist der 43. Wandertag trotz Kälte ein voller Erfolg - mit insgesamt rund 2800 Besuchern. "Es kristallisiert sich heraus, dass der Wandertag ein Familientag ist", sagt Puschmann.