Kreis Viersen Taxi-App kommt bei Jugendlichen gut an
Kreis Viersen. · „NightMover“ gewährt zu jeder gebuchten Fahrt einen Zuschuss von fünf Euro.
Sehr zufrieden zeigt sich Thomas Heil mit der Annahme des „NightMovers“. „Die Einführungsphase, in der wir uns gerade befinden, ist ordentlich angelaufen“, freut sich der Ordnungsdezernent des Kreises Viersen. Knapp 1600 Jugendliche und junge Erwachsene haben sich seit Mitte September die App heruntergeladen. Am ersten Wochenende kam es allein zu 20 Fahrten, die sich über das ganze Kreisgebiet verteilten. Tendenz steigend.
Das Prinzip ist einfach: Junge Leute im Alter zwischen 16 und 26 Jahren laden sich die App „NightMover“ auf ihr Smartphone herunter. Mit der App erhalten sie am Wochenende und vor Feiertagen einen Zuschuss von fünf Euro pro Person auf die Taxifahrt nach Hause. „Wir konnten bereits feststellen, dass sich etliche Jugendliche zusammentun, in der Gruppe fahren und dadurch sparen“, sagt Heil. Wer sich zu viert ein Taxi teilt, kann so bei entsprechenden Fahrtkosten einen Zuschuss von 20 Euro einstreichen.
Was Heil besonders freut, ist die Tatsache, dass die anfängliche Skepsis von Seiten der Taxiunternehmen gewichen ist. Das hat der erste Qualitätszirkel ergeben, zu dem sich der Kreis Viersen, die beteiligten Taxiunternehmen und der App-Entwickler „App und Mobil“ jetzt getroffen haben. In der Runde gab es viel Lob für den „NightMover“. Es wurde von einem reibungslosen Ablauf gesprochen. Einige Kinderkrankheiten wurden ebenfalls ausgemerzt. So war die App im Store erst ab 17 Jahren erhältlich, obwohl die Nutzergruppe bei 16 Jahren anfängt. Zudem gab es Schwierigkeiten mit einem bestimmten Handytyp.
Der Kreis Viersen ist mit
der App Vorreiter in der Region
Das Lesen des Codes ist wichtig. Im Taxi müssen alle Mitfahrer mit ihrer App nämlich einen QR-Code scannen. Der letzte Mitfahrer bestätigt vor dem Aussteigen mit dem Scan eines weiteren QR-Codes den ermäßigten Fahrpreis. Die App leitet die Daten automatisch an den Kreis Viersen weiter, der den Zuschuss direkt mit den Taxiunternehmen abrechnet.
Das völlig digitale System zeichnet den Kreis Viersen aus. Er ist damit ein Vorreiter in der Region. Nicht nur andere Städte und Gemeinden aus der näheren und weiteren Umgebung sind an dem System interessiert. „Wir haben bereits Anfragen aus anderen Bundesländern erhalten“, berichtet Heil.
Außerdem konnte der Kreis Viersen weitere Taxiunternehmen für den „NightMover“ gewinnen. Los ging es mit den Kempener Taxiunternehmen Höner und dem Nettetaler Kollegen Höpfner. Ab November stößt Taxi Delihsen aus Schwalmtal dazu. Das Willicher Funktaxi kommt. Maxicar und Citycar aus Grefrath gehören nun ebenfalls zu den Teilnehmern. Aktuell steht der Kreis Viersen mit den größten Taxianbietern im Kreis in Verhandlungen. Man hätte Taxi Norman/Kurdi gern mit im Boot. „Wenn wir durch das Taxiticket nur einen Unfall auf einer nächtlichen Fahrt von einer Eventlocation nach Hause verhindern können, ist dies unbezahlbar“, sagt Heil.