Pfarrer Puts im Ruhestand Für drei Gemeinden geht eine Ära zu Ende
Nettetal · An seinem 69. Geburtstag wurde Günter Puts, Pfarrer für Breyell, Leutherheide und Schaag, in der Breyeller Pfarrkirche mit einer Heiligen Messe in den Ruhestand verabschiedet. Das Gotteshaus war voll.
Für die drei Kirchengemeinden St. Lambertus in Breyell, St. Peter und Paul in Leutherheide und St. Anna in Schaag ist am Sonntag eine Ära zu Ende gegangen. Pfarrer Günter Puts wurde in den Ruhestand verabschiedet. Seine Entpflichtungsurkunde, so heißt es offiziell, erhielt er aus den Händen von Regionalvikar Jan Nienkerke. Neben den Bruderschaften aus den Gemeinden kamen auch Bürgermeister Christian Küsters, Kaplan Marek Bednarski aus Nettetals Partnerstadt Elk, mit Pfarrer Jos Spee ein Vertreter der Venloer Kirche und zahlreiche Gäste aus dem gesellschaftlichen Leben, der Politik und den verschiedenen Institutionen in die Breyeller Pfarrkirche.
Eine Stunde vor Beginn der Messe waren schon viele Plätze auf den Bänken der Kirche besetzt: St. Lambertus sollte buchstäblich aus allen Nähten platzen. Liesel Beeker, Mitglied des Pfarreirates, half allen umsichtig, die Plätze zu finden. Pünktlich um 15 Uhr läutete die Glocke, die Kirchenchöre aus Breyell und aus Schaag begleiteten die Messe.
Pfarrer Günter Puts ist ein Kind des Niederrheins. Geboren wurde er am 28. April 1955 in der Apfelstadt St. Tönis. Zunächst absolvierte Puts eine Ausbildung zum Industriekaufmann, entschied sich aber dann, 1989, theologische und philosophische Studien sowohl an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn als auch an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg aufzunehmen. Weitere Studien folgten im Priesterseminar in Aachen.
Am 23. September 1995 wurde Günter Puts schließlich im Hohen Dom zu Aachen durch Bischof Heinrich Mussinghoff zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er am 24. September 1995 in der Pfarre St. Cornelius in St. Tönis, seine erste priesterliche Wirkungsstätte als Kaplan fand er in den Pfarrgemeinden St. Katharina und Maria Rosenkranz in Willich in den Jahren von 1995 bis 2000.
Mit Wirkung vom 9. April 2000 ernannte ihn Bischof Heinrich Mussinghoff sowohl zum Pfarrer an St. Lambertus in Breyell als auch zum Pastor proprius (eigener Hirte) mit dem Titel Pfarrer an der Pfarrvikarie St. Peter und Paul in Leutherheide. Gut drei Jahre später, am 28. September 2003 wurde Günter Puts außerdem zum Pfarrer an St. Anna in Schaag ernannt – unter Beibehaltung seiner Aufgaben an St. Lambertus und St. Peter und Paul, wie auf der Internetseite der GdG Nettetal ausgeführt wird. Schon einige Monate zuvor, am 26. Mai 2003, wurde er zum Leiter der GdG Nettetal, ernannt. Wirkung hatte die Berufung ab dem 1. Juli 2006. Der GdG Nettetal gehören alle sieben Pfarrgemeinden in Nettetal an.
Zudem war der 10. Mai 2012 ein bedeutsames Datum für Günter Puts. Bischof Jerzy Mazur von der Diözese Elk ernannte ihn zum Ehrendomherrn der Kathedrale von Elk. Der Grund: Günter Puts hatte 2004 die Elkhilfe gegründet. Der Verein unterstützt die Arbeit der Caritas im polnischen Bistum Elk. Die polnische Stadt Elk, in Masuren am Lyck-See gelegen, ist neben Fenland in England und Rives-en-Seine (Caudebec-en-Caux) in Frankreich Partnerstadt Nettetals. Zu den kalendarischen Eckdaten gehört auch der 23. September 2020. An diesem Tag feierte Günter Puts sein silbernes Priesterjubiläum. Nun, auf den Tag genau an seinem 69. Geburtstag, ging er in den Ruhestand.
Manche nennen ihn den radelnden Pfarrer, ebenfalls bekannt ist, dass er sich in seiner Freizeit gerne seinem Steckenpferd, dem Sammeln von Autogrammen widmet. Legen wir das Hobby zur Seite: Seine Aufgaben in den drei Gemeinden Breyell, Leutherheide und Schaag, dem Vorsitz der Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Nettetal, dem Wirken im Verein Elkhilfe und der Nigeriahilfe setzen von Grund auf ein hohes Engagement voraus.
Noch offen ist, wie es nach der Ära Puts in den drei Gemeinden weitergeht. Mit Sicherheit werde es Messen an allen drei Standorten geben, betonte Karl-Heinz Erkens vom Kirchenvorstand. Mit den Pfarrbriefen und über die Gemeinschaft der Gemeinden sei eine Kommunikation über das kirchliche Leben gesichert.