Pflegefachkräfte: Mehr Azubis bei Caritas
Der Verband bildet verstärkt Pflegefachkräfte aus. Fast 3500 Menschen werden im Kreis derzeit ambulant betreut.
Viersen. Eine positive Bilanz des Caritasverbandes für die Region Kempen-Viersen stellte gestern Geschäftsführer Peter Babinetz vor. Allerdings bereitet ihm die finanzielle Entwicklung Sorge. So seien die Personalkosten im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent gestiegen. Auch die Kirchensteuermittel gehen weiter zurück. Seit 2004 seien sie um 27 Prozent reduziert, sagte Babinetz.
Positiv entwickele sich das neue Paulusstift in der Viersener Südstadt. Dort sei die Belegung auf 98,4 Prozent geklettert. Rückläufig sind die Zahlen im Irmgardisstift Süchteln. Dort liegt der Belegungsgrad bei 87,2 Prozent. Dort stehen auch bauliche Veränderungen an.
Bis 2018 müssen gesetzliche Vorgaben umgesetzt werden. So fehlt noch die Barrierefreiheit. Zudem muss die Zahl der Einzelzimmer erhöht werden. Kurz vor der Fertigstellung steht das neue Pflege- und Dienstleistungszentrum mit einer Tagespflege für Senioren in Dülken.
Das Gebäude in Sichtweite des Bürgerhauses soll Anfang Juli eröffnet werden. Gut schnitten die Einrichtungen der Caritas bei den Qualitätsprüfungen ab. Das Waldnieler Altenheim schaffte es laut Magazin Focus sogar in die besten Einrichtungen bundesweit.
Sorge bereitet dem Caritasverband der Mangel an Pflegekräften. Denn fast 3500 Menschen wurden im vergangenen Jahr ambulant betreut — so viele wie noch nie. „Bundesweit werden examinierte Pflegekräfte händeringend gesucht“, so Babinetz.
Deshalb hat man die Ausbildung intensiviert. 20 Frauen und Männer haben 2012 den Altenpflegeberuf erlernt. In diesem Jahr sollen es 34 sein. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag gegen den drohenden Pflegenotstand“, sagt Babinetz.
Zudem arbeitet die Caritas daran, Pflegefachkräfte zu Beratern für Schwerstkranke und deren Familien fortzubilden. Damit soll das häusliche Umfeld gestärkt werden. Zudem entwickelt man eine stundenweise Pflege für Zeiten, in denen Angehörige verhindert sind.