SPD will große Allianz für Bürgermeister Winzen

Niederkrüchtens Sozialdemokraten wollen Wiederwahl des Amtsinhabers unterstützen.

Niederkrüchten. Die SPD taucht als erste Partei in Niederkrüchten mit ihrem Vorschlag für den Bürgermeisterposten aus der Sommerpause auf: Sie will auf einen eigenen Kandidaten verzichten, sollte sich der amtierende Herbert Winzen (unabhängig) 2009 noch einmal zur Wahl stellen. Das hat die Fraktion auf einer Klausurtagung einstimmig so empfohlen.

Parteichef Hermann Meyer geht noch einen Schritt weiter: Er möchte eine große Allianz für Winzen (Foto rechts) schmieden. Er will auch andere Parteien überzeugen, dass sie auf einen eigenen Kandidaten verzichten. "Er hat sich als verlässlicher Partner erwiesen und immer seine Unabhängigkeit gewahrt", so Meyer über Winzen. Ausschlaggebend seien die positive Entwicklung der Gemeinde seit Winzens Amtsübernahme und der große gemeinsame Nenner. Weiterer Grund sei auch, dass die Stichwahl nach den Plänen der Landesregierung wegfällt. Damit wäre im ersten Wahlgang der Kandidat mit der einfachen Mehrheit gewählt. Bei vier oder gar noch mehr Bewerbern könnte das bedeuten, dass jemand mit nur gut 25 Prozent der Stimmen gewählt ist.

Auch mit weiteren Punkten in der Gesetzesreform ist die SPD Niederkrüchten nicht glücklich: 2009 sollen letztmals Bürgermeister und Rat gleichzeitig gewählt werden. Danach verlängert sich die Amtszeit des Bürgermeisters auf sechs Jahre, der Rat wird weiter alle fünf Jahre gewählt. Die SPD befürchtet, dass die Einheit von Rat und Verwaltung auseinander gerissen, die Ratswahl entwertet werde. Außerdem sei bei der Ratswahl eine noch geringere Wahlbeteiligung zu erwarten. Sinn und Nutzen der längeren Amtszeit der Bürgermeister seien sehr fraglich. Lediglich ein "Sonnenkönigtum" könne verstärkt werden.