Spielend zum richtigen Beruf
Schüler sollen ihre eigenen Stärken entdecken. Ein Pilotprojekt wurde in Viersen gestartet.
Viersen. Was haben ein großes Spielfeld, ein Lebensbaum, eine Wiege, ein angedeutetes Haus, überdimensionale Würfel und ein Zelt mit der beruflichen Zukunft zu tun? Eine ganze Menge, wie jetzt die Schüler der Realschule an der Josefskirche und der Anne-Frank-Gesamtschule in der Generatorenhalle in Viersen feststellen konnten.
Jeweils zwei achte Klassen der beiden Viersener Schulen nehmen am Pilotprojekt „Komm auf Tour — entdecke deine Stärken mit uns“ teil. Hinter dem neuen Projekt, dass in zehn Kommunen in NRW angeboten wird, stehen die Bundesagentur für Arbeit und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Nicht auf Schwächen schauen und überlegen, wie sie zu ändern sind, sondern die eigenen Stärken erfahren und diese entsprechend nutzen, das ist der Tenor des neuen Angebots. Die Kompetenzwerkstatt soll helfen, über Lebensorientierung den richtigen Beruf zu finden.
Dem Erlebnisraum, mit dem gestartet wird, schließt sich eine Expedition in verschiedene Betriebe an. Den Abschluss bildet eine Zukunftswerkstatt, bei der die eigenen Stärken mit denen verglichen werden, die in einem Beruf gefordert sind.
„Wir wollen die Schüler an dem Punkt abholen, wo sie sich und ihre Stärken entwickeln können. Wir wollen nicht Defizite aufarbeiten, sondern es geht um Stärkenorientierung. Die Schüler sollen Kompetenzen entwickeln. Wir wollen Lust auf Beruf machen“, betont Ingo Zielonkowsky, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld.
Begleitet von den beiden Moderatoren Jenny Clerette Sévére und Daniel Lorenz geht es durch den Erlebnisraum mit seinen Stationen. Der Lebensbaum steht dabei für Investitionen, die Wiege zeigt Chancen auf und das angedeutete Haus soll helfen herauszufinden, wie man später einmal leben möchte. Liegen die Stärken im Bereich Hilfsbereitschaft, ist es mehr das Organisieren, die Kreativität oder die Arbeit mit den Händen?
„Unser Ziel ist es, heute die eigenen Stärken zu erfahren. Zudem sollen sich Forschergruppen bilden, die im nächsten Modul bestimmte berufliche Felder in den Betrieben erkunden. Deren Ergebnis kommen dann in der Zukunftswerkstatt zum tragen“, erklärt Sebastian Stengel von der Berufsberatung.