Kinderbetreuung in Viersen 30 neue Kita-Gruppen bis zum Jahr 2023
Viersen. · Die Planung der Verwaltung umfasst sechs neue Standorte in drei Stadtteilen.
Wochenlang haben Planer der Viersener Stadtverwaltung nach passenden Grundstücken für sechs neue Kindertagesstätten gesucht. Wo ist noch Platz für eine Kita mit Außenspielfläche? Wo verkraften Viersens Straßen den Bring- und Holverkehr, wo lässt sich eventuell noch zusätzlicher Parkraum schaffen? Mit Fragen wie diesen haben sie sich befasst. Jetzt hat die Verwaltung für den Jugendhilfeausschuss das Ergebnis aufgeschlüsselt und sechs mögliche Standorte vorgestellt. Auch um Träger hat sie sich bemüht. Knapp 30 zusätzliche und dringend benötigte Kita-Gruppen könnten dadurch ab dem kommenden Jahr nach und nach entstehen. So soll zum Beispiel dem steigenden Bedarf etwa an Plätzen für unter Dreijährige (U3) Rechnung getragen werden.
Im Mai hatte die Verwaltung schon mal eine Vorauswahl getroffen: Jugenddezernentin Cigdem Bern stellte sechs Suchräume im Stadtgebiet vor, in denen nach geeigneten Flächen Ausschau gehalten werden sollte. „Wir haben einen 500-Meter-Radius gebildet“, erklärte sie, betonte aber: „Auch angrenzende Standorte sind denkbar.“
Drei Suchräume liegen in Alt-Viersen, zwei in Viersen-Dülken, einer ist in Viersen-Süchteln verortet. Politiker zeigten sich damals besorgt, dass sich für die sechs angedachten neuen Kitas womöglich nicht genügend freie Träger finden, die sie betreiben möchten. Die Verwaltung hat nun einige lokale und überregionale Träger benannt, die sich vorstellen könnten, eine der neuen Kitas zu betreuen. Lokale Träger sollen dabei den Vorzug bekommen, erläuterte Bern in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Montagabend.
Für einen möglichen Kita-Standort in Viersen-Nord hat nach Angaben der Verwaltung der Caritasverband für die Region Kempen-Viersen Interesse bekundet, der in der Stadt auch die Kitas St. Christophorus in Dülken und St. Clemens in Süchteln betreut. Die Planer haben dafür ein Grundstück im Bereich Josef-Schürgers-Straße/Süchtelner Straße ausgesucht. Dort soll ausreichend Platz für eine Kita mit Außengelände und eigenem Parkplatz sein. Um die Fläche zu entwickeln, würde der Träger mit einem privaten Investor zusammenarbeiten. Zum 1. August 2020 könnte die Kita eröffnet werden.
Im Suchraum Viersen-Ost hat die Verwaltung ein Grundstück im Bereich Am Rintger Bach/Zum Strötgesfeld ausgeguckt. Da das Grundstück mit 1530 Quadratmeter Fläche vergleichsweise klein ist, wurde in der Planung die Zahl der Gruppen für diesen Standort von angedachten fünf auf drei oder vier reduziert. Es gebe Gespräche mit drei interessierten Trägern, sagte Bern in der Sitzung. Spätestens zum 1. August 2022 soll der Kita-Betrieb starten. Im Suchraum Viersen-Süd geht die Verwaltung anders vor: Mitte September hatte sie ein Interessensbekundungsverfahren eingeleitet – potenzielle Investoren, die Interesse haben, in dem Bereich eine Kita zu errichten und zu vermieten, sollen sich melden.
In Dülken-Nord kommt nach Ansicht der Verwaltung ein Grundstück im Bereich Lindenallee/Kampweg in Frage. Dort sieht sie die Möglichkeit, eine Kita für fünf Gruppen zu bauen – allerdings müsste der Bebauungsplan dafür noch überarbeitet werden. Der Träger Katharina Kasper ViaNobis GmbH hat nach Angaben der Verwaltung Interesse für den Standort bekundet, der zum 1. August 2022 realisiert werden könnte. Für den ausgesuchten Standort in Dülken-Süd, auf einer Fläche des ehemaligen Cornelius-Krankenhauses an der Hospitalstraße, hat die Verwaltung ebenfalls einen Interessenten gefunden: Die Kindertagesstätten Himpelchen und Pimpelchen GmbH aus Stuttgart. „Das können wir uns gut vorstellen, wir sind aber noch in Gesprächen“, betonte Bern in der Sitzung. Die Trägergesellschaft Horizonte, die in Süchteln die Kitas St. Irmgardis und St. Franziskus betreut, hat Interesse an einem weiteren Standort im Stadtteil. Als Grundstück käme eine Fläche auf dem Gelände der alten Papierfabrik an der Grefrather Straße in Betracht. Dort könnte bis August 2021 eine Einrichtung mit fünf Gruppen entstehen, der Träger würde die Fläche gemeinsam mit einem privaten Investor entwickeln.
Ziel der Verwaltung ist, die Kitas jeweils nicht sofort in voller Gruppenstärke zu eröffnen: Das soll für eine ausgeglichenere Altersstruktur sorgen.