Kitas Ausschuss bringt neue Kitas auf den Weg

Von Erdinc Özcan-Schulz · Politiker stimmen drei Neubauten und damit rund 130 neuen Plätzen zu.

Die Stadt braucht mehr Kitaplätze. Die Mitglieder des Fachausschuss „Jugendhilfe und Schule“ haben am vergangenen Mittwoch zugestimmt, dass drei weitere Kindertageseinrichtungen gebaut und damit rund 130 weitere Plätze geschaffen werden. Entscheiden muss der Rat.

„Der Trend bei den Kinderzahlen sagt, dass diese steigen“, erklärt Evelyn Müller, Leiterin des Geschäftsbereich II., zu dem Jugend, Familie und Soziales gehören, den Hintergrund. Als Ursache der Zuwächse gelten die wieder steigenden Geburtenzahlen in der Stadt. Aber auch die Zuzüge durch junge Familien im Zuge der Generationswechsel in einigen Siedlungen trügen dazu bei.

Die Verwaltung hat vorgeschlagen, eine Kita im Wohnbereich Haßlinghausen zu errichten. Diese sollte laut der Jugendamt-Chefin mindestens dreigruppig sein. „Es muss schnell gehen“, betont Müller. Die Plätze würden 2020 benötigt. Für den Bau der Einrichtung soll die Verwaltung im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens eine Freie Trägerschaft und Investorenmodelle nicht ausschließen.

Das gleiche gilt auch für die Zustimmungserteilung an den katholischen Kita-Zweckverband Essen als Träger der Kita „St. Januarius“. Dieser will eine neue dreigruppige Kita auf einem Grundstück des Bistums Essen in Niedersprockhövel bauen. Die jetzige eineinviertelgruppige Einrichtung der Gemeinde soll damit erweitert werden. „Das wird aber wohl erst 2021 oder gar 22 werden“, so Evelyn Müller.

Die Elterninitiative „KAZ“ möchte mit Unterstützung eines Investors ihr Kita-Angebot ebenfalls ausweiten. Nach dem Neubau einer viergruppigen Einrichtung will die Initiative ihren bisherigen Standort mit zwei Gruppen an der Bahnhofstraße aufgeben, die zweigruppige reine U3-Kita an der Gutenbergstraße aber erhalten. Insgesamt will KAZ damit 30 neue Plätze schaffen.

Ein Problem ist
die personelle Situation

Keine Erweiterung, aber Bestandsgarantie will die Einrichtung „Kita Bullerbü“ erreichen. Durch räumliche Erweiterung sollen die 50 Plätze in Niedersprockhövel dauerhaft erhalten bleiben und für die Zukunft ein attraktives Betreuungsangebot gewährleisten.

Es ist davon auszugehen, dass der Rat am kommenden Donnerstag der Empfehlung der Ausschüsse folgt und die Verwaltung beauftragt, die Pläne umzusetzen und für mehr Kindergartenplätze zu sorgen.

Die Kernfrage bleibt jedoch, wie man die neuen Angebote personell besetzten möchte. Gibt es doch gerade bei der Berufsgruppe der Erzieher/innen einen großen Fachkräftemangel. „Das ist in der Tat eine schwierige Frage“, sagt Müller, die offen gesteht: „Wir möchten momentan alle davon ausgehen, dass das klappt.“ Sie hoffe dabei auch auf ergänzende Unterstützungen vom Land, indem es zum Beispiel Regeln bei den personellen Fragen lockert.