Betreuung Kita für U3-Kinder wächst dauerhaft auf 25 Plätze

Sprockhövel · Ausschuss stimmt Erweiterung zu. Stadt will die weitere Entwicklung bei der Versorgung mit Kita-Plätzen prüfen.

. Junge Eltern suchen heutzutage für ihren Nachwuchs schon in frühen Jahren Betreuungsplätze in Kindertagesstätten, um das Neben- und Miteinander von Familie und Beruf möglichst problemlos aufeinander abstimmen zu können. Das ist auch in Sprockhövel nicht anders als in anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen. Besonders stark ist in den vergangenen Jahren dabei der Bedarf an Plätzen für Kinder unter drei Jahren gewachsen. Mittlerweile wünscht eine deutliche Mehrheit von Eltern ein- und zweijähriger Kinder eine Tagesbetreuung, wie die Stadtverwaltung in einem Beschlussvorschlag für den Ausschuss für Jugendhilfe und Schule jetzt festgestellt hat.

In der Sitzung vom Mittwochabend entschied der Ausschuss einstimmig, dass die von der Elterninitiative KAZ in der Gutenbergstraße betriebene Kita künftig 25 Plätze für Kinder ab vier Monaten anbieten kann. Bereits für das laufende Kindergartenjahr waren der Kita zusätzlich zu den 20 regulären Plätzen fünf Überhangplätze erlaubt worden. Ab dem kommenden Kindergartenjahr soll das dann zum Regelbetrieb werden, weil ein entsprechender Bedarf an Plätzen dauerhaft vorhanden ist. Die dafür benötigten Haushaltsmittel in Höhe von etwa 43 000 Euro wurden bereits vorsorglich in den Haushaltsplan für das kommende Jahr aufgenommen.

Die Elterninitiative Familienzentrum KAZ betreibt derzeit drei Kitas in Niedersprockhövel und Haßlinghausen, in denen insgesamt 80 Kinder im Alter zwischen sechzehn Wochen und dem Schuleintritt betreut werden. Außer der Kita an der Gutenbergstraße gibt es noch eine Kita an der Bahnhofstraße für 40 Kinder sowie an der Gevelsberger Straße, in der 15 Kinder betreut werden.

Bislang kann die Stadt noch
alle Anfragen bedienen

Die Elterninitiative Familienzentrum KAZ ist ein eingetragener Verein und wurde im Jahr 2002 aus einer privaten Elternbewegung heraus gegründet. Zunächst wurde mit der Kita in der Bahnhofstraße in Niedersprockhövel begonnen. Vier Jahre später wurde das Haus Gutenbergstraße – ebenfalls in Niedersprockhövel – eröffnet, um die Betreuung der unterdreijährigen Kinder vom Ü-3-Bereich zu trennen. Um das KAZ-Konzept auch im Stadtteil Haßlinghausen anbieten zu können, wurde im Jahr 2009 eine dritte Kita an der Gevelsberger Straße eröffnet.

Mit der Erweiterung des Regelangebotes an Kita-Plätzen soll dem wachsenden Bedarf an Eltern für die Betreuung ihrer Kinder in Sprockhövel Rechnung getragen werden. Laut Erkenntnissen aus der aktuellen Kinderbedarfsplanung konnte der Bedarf bis jetzt in der Regel gedeckt werden. „Bislang kriegen wir noch alle Anfragen bedient“, sagte die Leiterin des Fachbereichs Jugend, Familie und Schule, Ilse Crefeld, auf WZ-Anfrage. Allerdings werde es „langsam eng“, räumte sie ein. Soll heißen: Bei weiter steigendem Mehrbedarf gibt es keinen Puffer mehr und Anfragen müssten dann möglicherweise abgelehnt oder die Eltern vertröstet werden.

Im Oktober dieses Jahres wurden in den Kindertageseinrichtungen in Sprockhövel 178 Kinder unter drei und 565 über drei Jahren betreut. Insgesamt 15 Einrichtungen unterschiedlicher Träger gibt es in der Stadt.

Die Kita-Bedarfsplanung prognostiziert für das kommende Jahr eine U-3-Versorgungsquote von 46 Prozent – berücksichtigt werden dabei Kinder, die in einer Kita oder einer Kindertagespflege betreut werden. Um diese positive Entwicklung fortzusetzen, ist es nach Ansicht der Stadt aber nun nötig, Veränderungen beim Bedarf rechtzeitig zu berücksichtigen und in die Planungen aufzunehmen.

Ein Beispiel dafür ist das Baugebiet „Riepelsiepen West“, das im Laufe des kommenden Jahres fertiggestellt sein soll. Bei den in der Nähe des Baugebietes liegenden Kitas seien bereits 16 Anfragen eingegangen, erklärte die Stadt. Etwa drei Viertel der Kinder aus den zuziehenden Familien sind unter drei Jahre alt – um eine Betreuung zu ermöglichen, müsse geklärt werden, ob teilweise auch eine Tagespflegestelle vermittelt werden kann, hieß es. Die Stadtverwaltung wolle in den kommenden Monaten prüfen, inwieweit und durch welche Maßnahmen der mutmaßliche Mehraufwand aufgefangen werden kann.