Stadt Düsseldorf sucht Kitaplätze und Erzieher
Die Stadt will bis zum Sommer 2019 weitere 1000 Betreuungsplätze für Kinder bis sechs Jahre schaffen. Es wird aber merklich schwerer, Grundstücke und Personal zu finden. Deshalb werden die Lösungen temporärer.
Düsseldorf. Am Mittwoch startet Düsseldorf mit 26 300 Plätzen ins neue Kita-Jahr, in zwölf Monaten sollen es 1000 mehr sein. das erklärten am Freitag Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Jugendamtsleiter Johannes Horn. Sollte das Ziel erreicht werden, würde das bedeuten, dass rund 48 Prozent der Düsseldorfer Kinder unter drei Jahren betreut werden könnten sowie 99 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren.
Ursachen Die 1000 zusätzlichen Plätze sind vor allem dem Wachstum der Stadt geschuldet. Zwischen 2012 und 2017 ist die Zahl der Kinder unter drei von 17 250 auf 19516 gestiegen. Bei den Kinder über drei lag der Anstieg im selben Zeitraum bei 1650.
Konsequenzen Am 1. August werden 1800 bis 2000 Kinder, die sich im Kita-Navigator vorgemerkt sind, keinen Kita-Platz haben, den Großteil bilden Unterdreijährige. Durch Plätze, die in den nächsten Monaten entstehen, wird ein Teil aufgefangen. In den weiteren Fällen bleiben die Kinder in der Regel bei Tagesmutter oder -vater. Diese werden bisher nicht im Kita-Navigator erfasst. Jugendamtsleiter Horn hofft, dass es bis zum Sommer 2019 auch einen Tagespflege-Navigator gibt. Dann hätte die Stadt ein klareres Bild, was den feinen Unterschied zwischen Nachfrage und Bedarf betrifft. Düsseldorf hat es bis jetzt verhindert, wegen des Rechtsanspruchs auf einen U3-Betreuungsplatz verurteilt zu werden.
Neue Plätze I Die Stadt hat im zurückliegenden Kindergarten-Jahr 13 Einrichtungen eröffnet oder in die öffentliche Förderung übernommen. Die größten Zuwächse bedeuteten die Kitas an der Siegburger Straße in Oberbilk (108 Plätze) sowie an der Ulenbergstraße in Bilk (70) und an der Werstener Friedhofstraße (60).
Neue Plätze II Für die ersten Monate des neuen Kindergartenjahres sind weitere Eröffnungen und Erweiterungen geplant. Das sind: Wettiner Straße in Oberkassel (119 Plätze), Dreherstraße in Gerresheim (77) Königsberger Straße in Lierenfeld (70), Schwannstraße in Golzheim (60), Hügelstraße in Wersten (57), Kevelaerer Straße (57), Flingern Richtweg (53), Oststraße in Stadtmitte (40) sowie eine weitere Gruppe mit 20 Kindern an der Vereinsstraße in Gerresheim.
Kurzfristige Plätze Die zuletzt genannten Plätze stehen nicht alle zum 1. August zur Verfügung. Nach Angaben von Jugendamtsleiter Horn wird es 100 bis 150 Kinder geben, deren Eltern aus beruflichen Gründen zu diesem Zeitpunkt aber bereits einen Kitaplätze benötigen. Für sie würden vorrübergende Lösungen gefunden, in dem in vorhandenen Einrichtungen weitere Gruppen geschaffen oder aufgestockt werden - für drei bis sechs Monate. Andere Provisorien, wie zum Beispiel der Container an der Wettiner Straße sollen auch nach dem Einzug ins neue Gebäude weiter genutzt werden, etwa für die nächsten Neubauprojekte im Linksrheinischen.
Suche nach Erziehern Fachkräfte sind laut Stadtdirektor Hintzsche zunehmend schwerer zu finden. Aktuell beschäftigt Düsseldorf 111 Jahrespraktikanten, von denen nun 32 einen Vertrag als Erzieher erhalten. Außerdem werden derzeit 26 Kinderpflegerinnen als Erzieherinnen qualifiziert.