Zirkusbetrieber Stefan Ballack Viersener in Jury des Zirkusfestivals in Kasachstan
Viersen · Den Zirkus liebt Stefan Ballack seit Kindertagen, in Düsseldorf veranstaltet er seit 2021 einen Weihnachtszirkus. Jetzt wurde er nach Kasachstan in die Jury des internationalen Zirkusfestivals berufen. Der 42-Jährige schwärmt: „Ein Riesenerlebnis!“
Für Stefan Ballack (42) aus Viersen ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen: Als Vertreter der deutschen Zirkus-Szene nahm er nun einen Platz in der Jury des Internationalen Zirkusfestivals in Kasachstan ein. Als Mitbegründer des beliebten Weihnachtszirkus in Düsseldorf hat er sich in der Welt des Zirkus bereits einen Namen gemacht. Einmal in der Jury eines Zirkusfestivals zu sitzen: Das schlummerte schon seit längerer Zeit in dem Viersener – fühlte sich für ihn jedoch unerreichbar an. Doch was steckt eigentlich hinter diesem außergewöhnlichen Abenteuer?
Das Zirkusfestival in Kasachstan ist eine Art Olympiade für die Zirkuswelt, so beschreibt es Ballack. Weltweit gibt es nur eine geringe Anzahl an Zirkusfestivals, hunderte Statisten und Acts bewerben sich darauf, sich vor einer internationalen Jury und Publikum beweisen zu können. „In Kasachstan allein gab es 800 Bewerber“, so der Viersener. 35 Künstler und Gruppen wurden ausgewählt, die ihre spektakulären Darbietungen in mehreren Shows präsentieren konnten.
Stefan Ballack wurde aufgrund seiner jahrelangen Zirkuserfahrung und seiner leidenschaftlichen Hingabe von dem Leiter des kasachischen Festivals in die Jury berufen. „Es war eine große Ehre und äußerst aufregend für mich“, sagt der 42-Jährige. Die Jury, bestehend aus renommierten Zirkusexperten aus aller Welt, hatte die Aufgabe, die Darbietungen in den Kategorien Schwierigkeit und Darstellung zu bewerten. „Es war eine großartige Erfahrung, die gezeigt hat, wie unterschiedlich Zirkus in verschiedenen Teilen der Welt gelebt wird“, erklärt Ballack. Europäische Darbietungen neigten zur Provokation und Offenheit, während andere Länder den Zirkus traditioneller interpretierten. „Und genau diese Vielfalt macht den Zauber des Zirkus aus“, betont der Zirkuskenner.
Als die Jury vor den rund 2000 Besuchern vorgestellt wurde, habe der Viersener am ganzen Körper Gänsehaut gehabt. Aber auch die Acts hätten ihren Teil dazu beigetragen: „Die Leidenschaft und Hingabe, die in jeder Vorstellung zu spüren waren, waren einzigartig“, betont Ballack. Sein persönliches Highlight war die Darbietung des vietnamesischen Strapaten-Duos „Moment of Love“. „Ich habe diese Künstler schon lange verfolgt und ihre Darbietung ist wirklich beeindruckend“, erzählt er. Teil des Acts ist beispielsweise, dass Hien Phuco seine Partnerin Thi Hoa ausschließlich mit der Kraft seiner Zähne an den Strapaten-Bändern in der Luft hält.
Doch die Reise nach Kasachstan wurde nicht nur aufgrund des Zirkusfestivals zu einem unvergesslichen Erlebnis für den Viersener: „Die Gastfreundschaft der Menschen dort ist kaum zu übertreffen“, berichtet Ballack. Er sei sofort von den Menschen in Kasachstan wie ein guter Freund aufgenommen worden. „Es wurde Essen geteilt, die Atmosphäre war unglaublich familiär und weltoffen.“ Auch sonst sei Kasachstan atemberaubend: „Dort ist alles unglaublich imposant: Atemberaubende Berge, Wasserfälle und auch Museen auf höchstem Niveau. Es war ein Riesenerlebnis“, so Ballack.
Besonders stolz ist der Viersener darauf, dass Zirkuskünstler, die auch in seinem Weihnachtszirkus auftreten, auf dem Treppchen des internationalen Festivals standen. Und: „Wir konnten bereits Artisten aus Kasachstan für unseren nächsten Weihnachtszirkus gewinnen“, berichtet Ballack. „Ich freue mich darauf, ihnen die Gastfreundschaft zurückzugeben, die ich bei ihnen erlebt habe.“