Tatort Supermarkt: Wenn die Börse weg ist
Trick: Mehr als ein Dutzend Taschendiebstähle wurden 2010 schon der Polizei gemeldet.
Kreis Viersen. Für die Kreispolizei ist eine verschwundene Geldbörse etwas Alltägliches: Im vergangenen Jahr wurden im Kreis Viersen 102 Taschendiebstähle angezeigt. Ein deutlicher Anstieg: Im Jahr davor waren es 63. Und bis Ende März dieses Jahres verzeichnet die Statistik der Beamten bereits 17 gemeldete Fälle.
Dabei schlagen Trickdiebe nicht nur auf Festen oder bei anderen größeren Menschenansammlungen zu. "Besonders häufig ist im Kreis Viersen die Variante, bei der Senioren beim Einkaufen in Supermärkten als Opfer auserwählt werden", erklärt Polizei-Sprecherin Antje Heymanns.
Die Opfer würden zwischen den Regalen angesprochen und so abgelenkt, etwa mit Fragen nach einem Kochrezept. Ein Komplize bedient sich derweil aus der Handtasche oder schnappt einfach das Portmonee, das offen im Einkaufswagen liegt. Aber nicht nur zwischen Kaffee-Paketen und Tiefkühl-Pizzen ist Vorsicht geboten: "Auch in der Fußgängerzone muss man wachsam sein", rät die Polizistin.
Die Aufklärungsquote bei diesen Delikten ist gering, sie lag im vergangenen Jahr bei rund 5,5Prozent. Bei den Tätern handle es sich meist um "reisende Profis", die keine Spuren hinterließen.