Überraschungen im Mostertzhaus

Frank und Heike Jordans sanieren das wohl älteste Haus Dülkens und haben unter anderem einen Brunnen entdeckt.

Dülken. Knochen, Scherben, eine Heiligenfigur, ein Brunnen im Keller: Frank und Heike Jordans haben in den vergangenen Monaten einige Male staunen müssen. Die Aachener hatten das Dülkener Mostertzhauses gekauft, um dessen Zukunft es Jahre lange Diskussionen gegeben hatte.

Inzwischen wurde es entrümpelt, die Sanierungsarbeiten haben begonnen. Bis das Haus bezugsfähig ist, wird es noch eine Menge Arbeit geben. Jordans geht davon aus, dass die Sanierung 2011 abgeschlossen ist. Die Dächer sollen aber bereits vor dem Winter fertig sein. Jordans rechnet mit Sanierungskosten von insgesamt 200 000 Euro.

Das Haus ist recht verwinkelt, über kleine Treppen oder Leitern sind verschiedene Ebenen miteinander verbunden. Es muss laut Architektin Inge Breidenbach mehrmals in den vergangenen 400 Jahren umgebaut worden sein.

Entdeckt haben die Eigentümer in einem der zwei Keller einen rund vier Meter tiefen Brunnen, der noch Wasser führt und erhalten bleiben soll. Ferner gibt es im zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts entstandenen Anbau einen alten Gartenweg. Altes Fachwerk und alte Feldbrandsteine kommen in dem verschachtelten Haus zum Vorschein.

Die beiden Keller sind Gewölbekeller. Unüblich ist, dass der Gewölbekeller zwei Eingänge hat", sagt Breidenbach. In einer kleinen Schlafkammer im Obergeschoss wurde ein Kreuz in den Putz der Decke eingelassen. Auch das möchte Jordans erhalten. Ebenso die Holzböden in der ersten Etage.

In der Küche wurden alte Fliesen entdeckt, ebenso in verschiedenen Räumen alte Holzbalken. Ein Holzbalken muss mal gebrannt haben, er war angekohlt. Die Zimmer im Vorderhaus aus dem 17. Jahrhundert sind allesamt relativ klein - anders im so genannten Atelieranbau.

Die ersten Kontakte zu Jordans nach Aachen hatte die Architektin Inge Breidenbach hergestellt. Das war vor genau einem Jahr. Zum Kaufpreis möchte sich Jordans nicht äußern. Nur soviel verrät er: "Ich habe es nicht geschenkt bekommen."