"Geschichte für Alle" ist vor zwei Jahren aus der Arbeitsgruppe für Orts- und Heimatgeschichte im Stadtarchiv hervorgegangen. Seit Jahren hatte sie sich mit Aspekten der Stadtgeschichte beschäftigt und die Ergebnisse ihrer Arbeit veröffentlicht. Der Verein wurde gegründet, um einen rechtlichen Status zu bekommen. Immer wieder seien Publikationen "abgekupfert" worden, so Sprecherin Margret Hesse. Nun gelte das Urheberrecht.

"Die Arbeiten über den Ersten Weltkrieg haben drei Jahre gedauert", berichtet Vorsitzender Kurt Schroeren. Die erste Publikation beschreibt auf 275 Seiten die Ängste und Nöte der Menschen im Räderwerk der Kriegsmaschinerie, die Umwälzung der wirtschaftlichen Verhältnisse, die Hungersnot und kulturellen Einschnitte. Die Darstellung des politischen und militärischen Geschehens wird mit Berichten über die Auswirkungen auf Viersen verbunden. Der zweite Band erinnert an die Gefallenen des Kriegs: 1788 Männer kehrten nicht nach Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim zurück.

Nun bereitet der Verein die Ausstellung im Stadthaus vor. Zu den Exponaten gehören eine Uniform, Orden, Lebensmittelkarten und eine Kochkiste, in der das Essen warm gehalten wurde. Auf Stellwänden werden Plakate sowie Kopien von Feldpostbriefen und Postkarten zu sehen sein.

Die nächste Publikation von "Geschichte für Alle" wird die Pfarrchronik Süchteln-Dornbusch sein. Ein weiteres Projekt ist ein Boisheimer Sterbebuch von 1659 bis 1779. Die Dokumentation kommt in den Bestand des Stadtarchivs und ist für die Familienforschung von Bürgern interessant.

Seit 1999 bieten die Mitglieder des Vereins den Schulen ihre Mitwirkung bei Projektwochen an. So ging es 2008 in der Anne-Frank-Gesamtschule um die Römer in Viersen. Demnächst wird das Thema "Erster Weltkrieg" behandelt.