Verkehrschaos beunruhigt Bürger
Anwohner empfinden die Kreuzung Severinstraße/Hardter Straße als gefährlich. Einige Eltern fürchten um die Sicherheit ihrer Kinder.
Viersen. Ohne die Ermahnung „Seid ja vorsichtig, passt an der Kreuzung auf“ lässt Anette Becker ihre beiden Söhne gar nicht mehr zur Schule gehen. Sie wohnt mit ihrer Familie auf der Severinstraße und schätzt die Kreuzung zur Hardter Straße als „unübersichtlich und gefährlich“ ein: „Ich habe dort schon viele extreme Situationen beobachtet“, sagt die Mutter von zwei Grundschülern.
Bereits seit dem vergangenen Jahr hofft sie auf eine Lösung. „Durch die Bürgermeisterwahl ist mein Antrag wohl liegen geblieben“, meint sie. Mit ihrer Einschätzung steht Anette Becker nicht allein da. 140 Nachbarn in Bockert-West haben sich mit ihrer Unterschrift für mehr Sicherheit stark gemacht. Diese Sammlung hat die Viersenerin jetzt an die Verwaltung übergeben.
Als Unfallhäufungsstelle ist diese Kreuzung bei der Polizei bisher nicht bekannt. Nach Angaben der Kreispolizeibehörde Viersen müssen für diese Klassifizierung einige Kriterien erfüllt sein: Innerhalb eines Jahres müssen sich drei Unfälle der Kategorien „tödlich“, „schwer verletzt“, „leicht verletzt“ sowie „mit schwerem Sachschaden“ ereignen, die jeweils auf eine Ursache zurückzuführen sind, wie etwa Auffahren oder Abbiegen. Eine Unfallhäufungsstelle liegt ebenfalls dann vor, wenn im Abstand von drei Jahren drei Unfälle mit tödlichem Ausgang oder mit Schwerverletzten oder fünf Verkehrsunfälle geschehen sind.
Anette Becker hat beobachtet, dass es „insbesondere morgens und abends durch das extrem hohe Verkehrsaufkommen im Kreuzungsbereich der Severinstraße/Hardter Straße zeitweise zu chaotischen Zuständen kommt“. Dann werden die Kinder mit dem Auto zur Grundschule gebracht oder gehen zu Fuß dorthin. Dadurch würden sich Anette Becker zufolge Autos in der Kreuzung stauen. Gefährlich werde es vor allem auch dann, wenn sich Lastwagen und Busse begegnen würden und auf der engen Straße aneinander vorbei fahren müssten.
Die Anwohner um Anette Becker haben auch bereits einen Lösungsvorschlag für diese Situation: Sie empfehlen, die Hardter Straße komplett für Lastwagen über 7,5 Tonnen zu sperren. Als sinnvoll schätzen sie zudem eine weitere Ausfahrt ein. Bisher sind die Häuser im Jahr 1994 errichteten Wohngebiet einzig und allein über die Severinstraße zu erreichen. „Wenn aber der Fußweg zur Straße Neuelshof geradeaus verlängert wird, würde es eine zusätzliche Straße in das Wohngebiet geben“, meint Becker. Dies würde auch die jetzt stark befahrene Kreuzung entlasten.
Die Mitglieder des Ordnungs- und Straßenverkehrsausschusses haben unlängst beschlossen, dass die Verwaltung dieses Thema in naher Zukunft untersuchen soll.