Königsburg Viersen-Süchteln Theatergruppe spielt selbst geschriebene Krimikomödie

Viersen-Süchteln · Aus der lockeren Theatergruppe der Königsburg in Süchteln ist der Verein „Spot an now“ entstanden. Regisseur Tim van Bergen hat für den neuen Theaterverein das erste eigene Stück geschrieben. Die Uraufführung ist am 9. November.

Im blauen Saal im Süchtelner Weberhaus verteilte Tim van Bergen an die Theatercrew die Textbücher seines selbstgeschriebenen Theaterstücks „Eins vor Hundert“.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Stimmung im blauen Saal vom Tendyckhaus, dem Anbau des Süchtelner Weberhauses, ist bestens. Es liegt eine erwartungsvolle Vorfreude in der Luft. Alle Augen der rund 40 Anwesenden sind auf das gerichtet, was Tim van Bergen in den Händen hält, denn das wird in den kommenden Wochen und Monaten alle mehr oder weniger auf Trab halten. Der gebürtige Süchtelner hat das erste Stück für den neu gegründeten Theaterverein „Spot an now“ geschrieben. Unter dem Titel „Eins vor 100“ und dem Untertitel „Ein mörderischer Geburtstag“ ist eine Krimikomödie entstanden, die mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor gewürzt ist.

„Ich habe mir gedacht, nachdem wir im vergangenen Jahr als locker zusammengestellte Theatergruppe eine Komödie aufgeführt haben, könnten wir jetzt, als fester Verein, mit einer Krimikomödie weitermachen, die Spannung und Lachen in sich vereint“, sagt van Bergen. Dass aus dem Theater, das von der Königsburg im vergangenen ins Leben gerufen wurde, innerhalb so kurzer Zeit ein Verein werden würde, das hätte der 39-Jährige auch nicht gedacht. Nicht nur, dass alle Mitstreiter mit Engagement und Begeisterung bei der Sache waren. Das erste Stück „Hauptsache… Gesund!“, das am 13. Dezember im Süchtelner Weberhaus Premiere feierte, kam bei den Besuchern so gut an, dass es immer noch läuft und am 27. sowie 28. April abermals im Weberhaus zu sehen sein wird. „Dann ist aber Schluss, schließlich starten die Proben für das neue Stück“, sagt van Bergen, der nicht nur das eigene Textbuch mitgebracht hat, sondern gleich die Textbücher für alle, die sich am neuen Stück beteiligen werden.

Angefangen zu schreiben hat er es am 27. Dezember vergangenen Jahres. „Das habe ich zumindest auf mein Textbuch geschrieben“, bemerkt der ausgebildete Musicaldarsteller lächelnd. Vor zwei Wochen war dann alles fertig. Er habe nachts um 2.36 Uhr in die Gruppe geschrieben „Leute, es ist fertig“, erzählt er. In seinem Stück hat der künstlerische Leiter und Regisseur dabei eine 99-jährige Dame namens Dorothee in den Mittelpunkt gestellt, die seit dem Tod ihres Ehemanns das Familienimperium leitet. Sie steht kurz vor ihrem 100. Geburtstag und hat die Familie dazu eingeladen. Diese sind allesamt scharf auf das Erbe, denn ihre gesamten Scheinselbstständigkeiten laufen nicht so, wie erhofft. Allerdings rückt nicht Dorothee zwecks Eliminierung in den Mittelpunkt, sondern vielmehr soll die Zahl der Miterben verkleinert werden und damit beginnt ein makabres Spiel. Der witzige Titel des Stücks entstand per Zufall. „Ich traf abends eine Bekannte mit Hund und wunderte mich, dass der Hund, der mich sonst immer begeistert begrüßte, dies nicht tat. Meine Bekannte bemerkte, der Hund sei eins vor 100 und blind. In meinem Kopf ratterte es und der Titel ,Eins vor 100‘ war geboren“, berichtet van Bergen.

Das Stück hat sogar ein eigenes musikalisches Hauptlied. Ein Freund von van Bergen ist Musiker. Er spielte das Weihnachtslied „Morgen kommt der Nikolaus“ mit zwei Klavieren ein und machte aus dem bekannten Lied einen spannenden Krimiopener, der „von Stufe zu Stufe dramatischer wird“, wie es der Regisseur beschreibt. Die weiteren Musikstücke bilden einen bunten Mix aus Blues und Jazz.

Arbeitete die Truppe im vergangenen Jahr noch in Eigenregie am Bühnenbild, so hilft in diesem Jahr die Schreinerei Stappe Für den Ton zeichnet nach wie vor Kai Kirschoff mit seinem Veranstaltungstechnik-Unternehmen verantwortlich. „Wir planen sogar, Pyrotechnik auf die Bühne zu holen“, macht van Bergen neugierig.

Die Uraufführung für „Eins vor 100“ ist auf den 9. November, 19.30 Uhr, im Süchtelner Weberhaus terminiert. Am 8. September können die Bürger aber schon in den Genuss eines ersten Vorgeschmacks kommen. Im Rahmen des Irmgardisfestes wird es auf der Open-Air-Bühne einen 20-minütigen Einblick in das Stück geben. Das ist auch das Datum, an dem der Vorverkauf der Karten zum Preis von 15 Euro startet.

Jetzt aber verteilte der Autor erst einmal die Textbücher an alle Mitstreiter. Bis zum Mittwoch haben alle Zeit sich einzulesen und in eine mögliche Rolle zu verlieben. Dann ist die erste Probe, werden die Rollen verteilt. Die Proben werden bis Juni im Weberhaus immer mittwochs laufen, danach wird der Freitag der wöchentliche Probentag.