Vortrag: Anderes Bild von Pakistan

Experte Michael Jansen sprach in Viersen über das junge und vielschichtige Land.

Viersen. Plötzlich war das Thema brandaktuell: Als der Verein für Heimatpflege Viersen sein Programm für das Jahr 2011 plante, konnte man noch nicht ahnen, dass Pakistan in diesen Tagen so präsent sein würde. Nach dem Tod des Terroristen Osama bin Laden ist das Land in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Rund 50 Zuhörer kamen in den Ernst-Klusen-Saal der Viersener Festhalle, wo der Pakistan-Experte Professor Dr. Michael Jansen aus Aachen unter dem Titel „Pakistan — Land der Konflikte“ sprach.

Jansen erwies sich als profunder Kenner von Land und Leuten. In zwei Wochen wird er wieder persönlich nach Pakistan fliegen.

Er bezeichnete die Terror-Gruppe um bin Laden als „religiöse Bewegung“ und sieht gewisse Parallelen zu den frühen Kreuzzügen. Jansen stellte heraus, dass „jeder Fundamentalismus eine schlimme Sache“ sei.

Ein wenig überraschend war für einige Zuhörer seine Feststellung, dass in Pakistan bekannt war, dass bin Laden dort gelebt hat. Und schon fragten sich einige Gäste, wieso denn wohl die technisch gut ausgerüsteten Amerikaner so viele Jahre gebraucht haben, um bin Laden zu fassen und zu töten.

Jansens Vortrag war gespickt mit zahlreichen beeindruckenden Bildern. Der durch Pakistan fließende Fluss Indus sei ein „Strom der Kulturen“. Viele verschiedene ethnische Gruppen leben in Pakistan. Es ist ein junges Land, das erst 1947 gegründet wurde und 1956 islamische Republik wurde. 1971 erfolgte die Trennung von Ost-Pakistan, Bangladesch. Jansen schilderte die Verbreitung des Buddhismus ebenso wie den Streit mit Indien.

Am Ende des gut zweistündigen Vortrags hatten zahlreiche Besucher ein etwas anderes Bild von Pakistan bekommen.