Amtswechsel in Süchteln Der neue Ortsbürgermeister will in Süchteln für Verbesserungen sorgen
Süchteln. · Beleuchtung in Parks oder eine Brücke zum Friedhof – Wolfgang Genenger hat vieles im Sinn.
Auf Wolfgang Genengers Standard-Gassi-Route mit Terrier Paula liegen Fahrradwege nahe der Niers und Pfade, die an Schrebergärten vorbei führen. „Das Sittard ist so mein Gebiet“, sagt der 56-Jährige. Doch als Süchtelns neuer Ortsbürgermeister ist es ihm wichtig, den gesamten Stadtteil im Blick zu haben. Den Stadtgarten zwischen Grefrather Straße und Johannisstraße zum Beispiel: „Dort ist es abends sehr schummrig, die Beleuchtung sollte schnellstmöglich durch LED ersetzt werden“, sagt Genenger. Der Park an der Johannes-Kepler-Schule müsse ebenfalls besser ausgeleuchtet, außerdem attraktiver gestaltet werden. Um in Viersen und Dülken das Wohnumfeld zu verbessern, sei in den vergangenen Jahren Geld ausgegeben worden: „Jetzt müssen wirklich die Süchtelner dran sein.“
Der CDU-Ratsherr möchte eine Sprechstunde anbieten
Es ist Dienstag, 12.30 Uhr, Genenger steht auf dem Lindenplatz. „Wer mich kennt, der weiß, ich bin Brauchtumsmensch und in den Vereinen sehr aktiv“, sagt er. Seit gut einer Woche ist der CDU-Ratsherr neuer Ortsbürgermeister, als Nachfolger von Erhard Braun (CDU). Seit Oktober ist er Vorsitzender der Süchtelner CDU, er ist Mitglied im Festausschuss Süchtelner Karneval, „ständiger Gast beim ASV Süchteln“, gehört den Bruderschaften St. Sebastianus Süchteln-Sittard und St. Maria Empfängnis Süchteln-Vorst an. Eigentlich sei er ein „Roahser Jong“, räumt Genenger ein. Aber seit 1997 lebt er in Süchteln, ist seit 1999 Mitglied der Süchtelner CDU und war rund zehn Jahre lang stellvertretender Vorsitzender.
Der neue Ortsbürgermeister ist auch gut in der Stadtverwaltung vernetzt – „und das werde ich für Süchteln ausnutzen“, kündigt Genenger an. Als Vorsitzender des Bauausschusses möchte er zum Beispiel dafür sorgen, dass bis 2025 tatsächlich die im Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept (Insek) für Süchteln aufgeführten Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Zu den 50 Punkten zählt etwa, das an so manchem Wochenende auf den Süchtelner Höhen herrschende Parkchaos zu beseitigen, die Hochstraße im Zugangsbereich zur Innenstadt umzugestalten, das Kulturangebot im Stadtteil zu erweitern.
„Derzeit sucht die Stadtverwaltung nach einer Immobilie, in der ein Stadtteilbüro eingerichtet werden kann“, erzählt Genenger – auch das ist eine Maßnahme des Insek. „Dort möchte ich gerne regelmäßig eine Sprechstunde anbieten.“ Schon jetzt kommen immer wieder Süchtelner auf ihn zu, sprechen Probleme an. „Viele erwähnen die fehlende Brücke auf dem Friedhof“, sagt Genenger: 2016 hatte die Stadt das marode Bauwerk abreißen lassen. Friedhofsbesucher klagten, sie müssten nun Umwege in Kauf nehmen, um zu den Gräbern ihrer Angehörigen zu gelangen. Im Juli 2017 beschloss der Bauausschuss, dass es keinen Ersatz geben soll. „Wir werden über den Friedhof nochmal sprechen müssen“, sagt Genenger.
Zwar sei er auch schon vorher gut vernetzt gewesen, habe eng mit Erhard Braun zusammen gearbeitet – „aber jetzt als Ortsbürgermeister bin ich stärker in der Pflicht, ich habe mehr Verantwortung“, sagt Genenger. „Aber ich kann auch nicht zaubern und möchte den Bürgern keinen Sand in die Augen streuen.“ Dass so viele Autos und Lastwagen durch den Ort fahren, könne er zum Beispiel nicht ändern.