Erkrather vermissen Beleuchtung

Seit vielen Jahren wird das historische Heiligenhäuschen nachts in rechtes Licht getaucht. Zur Zeit bleibt es jedoch im Dunklen. Warum?

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Das Heiligenhäuschen am Römerweg ist ein altes christliches Relikt der Stadt. In seinem Innenraum befinden sich ein Kreuz, ein Kerzenleuchter und einige Tafeln vom Alten Friedhof. Wie alt das Heiligenhäuschen ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, denn es gibt zwar viele Legenden, aber nur wenig historische Quellen, die darüber Auskunft geben. Das erste greifbare Jahr ist 1617, in dem auf eine Restaurierung des Heiligenhäuschens hingewiesen wurde. Es dürfte also viel älter sein.

Fakt ist, dass sich Theodor Meyer von den St. Sebastianer Schützenbrüdern im Auftrag der Kirche um dieses Relikt kümmert. Denn natürlich sind Hügel und Heiligenhäuschen im Kirchenbesitz. Vor 14 Jahren haben die Sebastianer die Verantwortung für das Heiligenhäuschen in seine Hände gelegt. Theo Meyer ist Ingenieur für Gießerei- und Hüttentechnik und Erkrather Bauernsohn. Seine Familie lebt seit Generationen in Erkrath. Als er im Jahr 2006 Schützenkönig wurde, hat Meyer dafür gesorgt, dass bei Dunkelheit ein Strahler das Heiligenhäuschen beleuchtet — bis zum Herbst vergangenen Jahres. Der war nämlich an einer Straßenlaterne angebracht und damals wurden die alten Laternen an der Kreuzstaße ausgetauscht und durch modere LED-Leuchten ersetzt. Seitdem wird das Häuschen nicht mehr angestrahlt.

Der Erkrather Horst Schubert wundert sich: „Ich gehe da regelmäßig spazieren. Im Oktober oder November 2017 wurden die neuen LED-Laternen aufgestellt und seitdem bleibt das Heiligenhäuschen abends dunkel.“ Schubert vermutet, dass sie Stadtwerke vergessen haben, den Strahler wieder anzubringen. Er bedauert das, und hofft, dass das Häuschen bald wieder in der Dunkelheit illuminiert wird. Auch die Sebastianer Schützen haben bemerkt, dass das Heiligenhäuschen zurzeit nicht angestrahlt wird. Der erste Vorsitzende, Wolfgang Heß, wollte schon lange bei den Stadtwerken nachfragen. Im Übrigen müsse man bald wieder an notwendige Renovierungsarbeiten denken. „Bei so alten Gebäuden gibt es immer etwas zu tun.“ Bei den Erkrather Stadtwerken will man der Sache jetzt auf den Grund gehen: „Der Zuständige für die Straßenbeleuchtung will sich das noch heute anschauen“, verspricht eine Sprecherin des Unternehmens.

Und schon am Nachmittag meldet sich Rainer Wilking, Abteilungsleiter Neubau und Instandhaltung bei den Stadtwerken: Der Strahler wurde keineswegs vergessen: „Die von uns beauftragte Fremd-Firma hat ihn bereits wieder bei uns abgeholt. Sie darf ihn allerdings erst wieder montieren, wenn die Endabnahme stattgefunden hat.“

Zuerst werde die reine Straßenbeleuchtung abgenommen, dann dürfen besondere Elemente wie der „Anstrahlungsstrahler“, wie Wilking die vermisste Leuchte nennt, montiert werden. Wann das passieren soll: „Die Abnahme ist in etwa 14 Tagen geplant.“ — Irgendwann danach.