Abfuhr: Neues beim Sperrmüll
Ab 2015 wird das alte Holz separat gesammelt. Auf Dauer könnten die Preise so gesenkt werden.
Willich/Tönisvorst. Es wird sich für die Mieter und Eigentümer nichts ändern, nur dass beim Sperrmüll am Abfuhrtag zwei Fahrzeuge unterwegs sind. „Eines sammelt das alte Holz ein, ein zweites macht den Platz sauber und holt den Rest“, sagte im Betriebsausschuss der für den Abfall bei der Kreisverwaltung zuständige Leiter, Reinhard Wernitz.
Der Ausschuss genehmigte dann auch das neue Konzept, wonach ab 2015 im Rahmen der Sperrmüllabfuhr das Altholz separat eingesammelt und dann natürlich kostengünstiger verwertet werden kann.
Wie Wernicke mitteilte, läuft der derzeitig gültige Entsorgungsvertrag des Kreises zum 31. Dezember 2014 aus; zum selben Zeitpunkt enden bei den meisten der neun weiterhin für die Einsammlung zuständigen Städten und Gemeinden die Sammelverträge.
Im Jahr 2010 wurden im Kreis insgesamt 12 480 Tonnen Sperrmüll eingesammelt, was etwa 18 Prozent des gesamten kommunalen Restabfalls entsprach. Der Anteil Altholz zum übrigen Sperrmüll beläuft sich auf rund 48 Prozent. Der Sperrmüll wird bislang mühselig auf der Deponie in Süchteln aussortiert und verwertet. „Zukünftig geben wir das Altholz dann direkt an den Verwerter und dieser bekommt dann die entsprechend gestaffelten Erlöse, je nachdem, ob das behandelte Holz als Brennstoff oder das unbehandelte Holz für die Produktion von Spanplatten oder Ähnlichem auch wirklich wieder verwertet werden kann“, erläutert Wernitz.
Unter dem Strich sei dies die kostengünstigere Lösung, dies bescheinigte dem Kreis auch das Aachener Institut für Abfall, Abwasser und Infrastruktur-Management (INFA). Nach heutigen Gesichtspunkten („Wir wissen nicht, wie sich der Markt 2015 weiter entwickelt“) wäre, so Wernitz weiter, je nach Wiederverwertbarkeit eine Ersparnis zwischen 80 und 100 Euro pro Tonne möglich.
Die Gutachter hatten die beiden Szenarios, alt und neu, einmal gegenübergestellt. Beim bisherigen gemeinsamen Einsammeln würde zum Beispiel Willich im Jahr 2015 für die Fahrzeuge, das Personal und die Sortierung insgesamt 73 Euro pro Tonne zahlen.
Bei einer getrennten Abfuhr wären dies nur 62 Euro. In Tönisvorst sinke der Preis von 74 auf 63, in Viersen von 67 auf 54. Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden wurden vor wenigen Tagen informiert und werden die Veränderungen bei den Ausschreibungen der neuen Sammelverträge berücksichtigen.