Adventswochenende in Willich und St. Tönis Wunschzettel, Nikoläuse und Musik

Willich/Tönisvorst. · In Willich trotzten am Freitag zahlreiche Nikoläuse dem Regen. In St. Tönis gab es trotz Markt-Absage am Samstag ein kleines Programm.

Annelie (r.) und Lorina kamen zur Wunschzettel-Werkstatt ins Geschäft zu Vanessa Paes (l.) und Andreas Hermes in St. Tönis.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Am Freitag kurz vor Sonnenuntergang kamen sie aus den Häusern, die Nikoläuse an der Peterstraße und der Bahnstraße in Willich. Sie setzten sich auf Strohballen. Kinder sangen oder trugen ein Gedicht vor. Dafür wurden sie mit Süßigkeiten, Obst, aber auch mit einem Stück Wurst belohnt. „Die Nikoläuse sind los“ ist eine Traditionsveranstaltung. Und vor allem die Kinder taten so, als gäbe es die kräftigen Regenschauer gar nicht, als sei es nichts Besonderes, dass man am Marktplatz großen Regenpfützen ausweichen musste. Bei Petra Maas von „Art Floristik“, die nach achtwöchiger Krankheit ihr Geschäft zum ersten Mal wieder geöffnet hatte, gab es Popcorn aus der Popcorn-Maschine und Weihnachtsengel Nina Wilzer. „Oma, ich hab’ gesungen“, freute sich die sechsjährige Lana voller Erleichterung.

Auch eine Nikoläusin
war im Einsatz

Eine Nikoläusin ganz ohne Damenbart verteilte Äpfel und Süßigkeiten vor dem neuen Geschäft für Damenoberbekleidung „Giulia“: Nadia Albano, die Lebensgefährtin von Geschäftsinhaber Gianni Bruno hatte sichtlich Spaß an ihrer ungewöhnlichen Rolle. Bei Renate Diekmann war der Nikolaus gemalt und vor der Konditorei Greis gab es diesmal nichts. „Wegen der Baustelle und der Baustellenfahrzeuge konnten wir diesmal keinen Pavillon vor dem Geschäft aufbauen“, erklärte Claudia Greis. Und sie versprach. „Nächstes Jahr sind wir wieder mit dabei.“

Nicht alle 36 erwarteten Nikoläuse waren zum Dienst erschienen, einigen schien es denn doch zu stark geregnet zu haben. Die Frauenunion servierte Apfelpunsch und Erwachsenen Glühwein, und zwar nicht unter einem Pavillon, der vom Wind durchgeschüttelt wurde, sondern in einem leerstehenden Ladenlokal am Markt/Ecke Bahnstraße.

Michael Schmitz hatte sich das Nikolauskostüm übergezogen. Vor der Metzgerei Forgber gab es nicht nur Grünkohl und Bratwurst, sondern eine blond gelockter Engel: Eva Borucki hörte sich manches Gedicht und Weihnachtslied an und stellte fest, dass im Vergleich zum Vorjahr das Repertoire der Jungen und Mädchen größer geworden ist.

Renate Krempe ließ Kinder im Atelier „Kunstpunkt Willich“, dem früheren Schlecker-Laden, grüne Handabdrücke machen, die zu einem Christbaum zusammengefügt wurden. Jiana Cheikho aus Syrien verteilte als Nikolaus Süßigkeiten.

Sowohl am Freitag als auch am Samstagabend wurde in Höhe von „Alt Willich“ und dem Vajos Depot gefeiert. Stefan Schönborn, Mitinhaber des Vajos, war mit der Resonanz zufrieden: Rund 100 Besucher wollten am Samstag die Coverband „Off Duty“ hören. Unter Pavillons, möglichst dicht an einem der Heizpilze, ließ es sich aushalten. Am Freitag hatte Schlagersänger Aleks Schmidt aus Krefeld gegen den Regen angesungen.

Kreative Wunschzettel
bei Blumen Hermes

Nach der Absage von Vorglühen, Adventszauber und verkaufsoffenem Sonntag in St. Tönis versuchten die Händler Besuchern wenigstens am Samstag noch etwas zu bieten. Die Stadt hatte wegen Mängeln im Sicherheitskonzept, es fehlte unter anderem der Sanitätsdienst, keine Genehmigung für den Weihnachtsmarkt erteilt. Daher beschlossen die Händler des Werberings St. Tönis zumindest am Samstag länger zu öffnen. Der Nikolaus war mit zwei Engel unterwegs und verschenkte Schoko-Nikoläuse an die Kleinen. Bei Blumen Hermes wartete die Wunschzettel-Werkstatt mit Papier, Stiften, Glitzer, Sternen und anderen Bastelmaterialien. Die sechsjährige Annelie wurde kreativ. Sie wünscht sich einen Wackeldackel oder ein echtes Elsa-Kleid. Ihre Schwester Lorina wünscht sich gute Noten für Abi am Michael-Ende-Gymnasium im nächsten Jahr.rudi/Red