Tönisvorst Ärger über Müll in der Natur
Jürgen Cox von den Grünen in Tönisvorst hat sich anlässlich der Weltklimakonferenz Gedanken zum Umweltschutz gemacht.
Vorst. Bonn geht uns in diesen Tagen alle an. Genauer gesagt, das, was von dort von der Weltklimakonferenz zu hören — oder nicht zu hören — ist. Wie denkt einer, der den Umweltschutz vor Ort in Tönisvorst mit politischer Arbeit und persönlichem Engagement verknüpft, darüber? Ein Interview mit Jürgen Cox, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen.
Welche Erwartungen haben Sie an die Weltklimakonferenz in Bonn? Sind Sie eher optimistisch oder pessimistisch gestimmt?
Jürgen Cox: Leider bin ich eher pessimistisch gestimmt. Es passiert viel zu wenig. Vor allem nicht schnell genug. Es werden immer noch wirtschaftliche und persönliche Interessen voran gestellt. Solange es noch Menschen wie Trump gibt, die den Klimawandel leugnen, fällt es mir schwer, optimistisch zu sein.
Welche Themen liegen Ihnen persönlich am Herzen?
Cox: Insektenschutz, der CO2-Ausstoß und die Massentierhaltung.
Wie informieren Sie sich über Konferenzen und Vorhaben, die in Bonn laufen und angestoßen werden?
Cox: Ich informiere mich über die Medien und das Internet. Zudem natürlich über das, was meine Partei auf Bundes und Landesebene an Informationen dazu veröffentlicht. Auch Greenpeace versorgt mich mit Infos. Letztendlich lese ich aber auch Stellungnahmen anderer politischer Parteien, damit ich sehe, wie deren Position ist, wie und bei wem noch Überzeugungsarbeit nötig ist.
Bonn ist von Vorst aus in einer guten Stunde aus zu erreichen. Fahren Sie dorthin, um sich vor Ort ein Bild zu machen? Nehmen Sie an offenen Veranstaltungen teil?
Cox: Leider habe ich diesmal keine Gelegenheit, dort teilzunehmen. Dies hat im Moment mit beruflichen und gesundheitlichen Dingen zu tun.
Wie sieht Ihr ganz persönliches Klimaschutz-Programm im Alltag aus?
Cox: Ich esse in der Regel nur noch zweimal die Woche Fleisch. Statt zu baden dusche ich fast nur noch. Zudem engagiere ich mich für die grüne Idee. Wir werden im Dezember noch eine Veranstaltung zum Thema Insektensterben in Tönisvorst durchführen.
Welche Verkehrsmittel benutzen Sie? Ließe sich Ihre persönliche CO2-Bilanz verbessern?
Cox: Meine CO2-Bilanz ließe sich zu meinem Leidwesen sicherlich noch verbessern. Ich nutze das Auto noch viel zu häufig. Hier könnte ich sicher meinen inneren Schweinehund öfter bekämpfen und mehr mit dem Rad fahren. Besonders innerhalb der beiden Ortsteile. Ich arbeite in Düsseldorf und mache häufig „park and ride“. Hier würde ich mir eine bessere Anbindung von Vorst aus wünschen. Dies besonders auch am Wochenende.
Sind die Grünen im Bund, in Land und in der Kommune immer noch die Umweltpartei? Oder ist dieses Profil zuletzt unschärfer geworden? Ihre Einschätzung?
Cox: Das Profil auf Bundesebene hat sich leider verändert. Viel hängt jetzt aber auch von den Sondierungsgesprächen ab. Auf kommunaler Ebene sind wir immer noch die Partei, die sich für die Umwelt einsetzt. Aber auch die Themen Flüchtlinge und Bildung sind wichtig.
Wenn Ihnen die Umsetzung eines umweltpolitischen Ziels garantiert würde, welches würden Sie wählen?
Cox: Ausstieg aus der Kohle und Schluss mit der Massentierhaltung.
Bitte vervollständigen Sie den Satz: Die deutsche Auto-Industrie muss...
Cox: ...innovativer werden und umdenken.
Elektroautos sind...
Cox: ...in Deutschland noch keine Alternative. Hier hinken wir mit Infrastruktur und Entwicklung weit hinterher.
Immer öfter sieht man Bilder von Traumständen, die verunreinigt sind, Müllteppiche auf dem Meer. Das Problem löst man nur...
Cox: … indem man so wenig Plastik wie möglich nutzt und produziert und es entsprechend teuer macht. Mehrweg ist immer die bessere Lösung.
Die Landwirtschaft muss...
Cox: ...weniger Gülle und Pestizide nutzen.
Der Verbraucher kann mehr für Klima- und Umweltschutz tun, zum Beispiel...
Cox: ...auf billiges Fleisch und billige Eier verzichten, stattdessen seltener Fleisch zu sich nehmen.
Diese Umweltsünden bringen mich auf die Palme...
Cox: ...Abladen von Müll in der Natur.