Aktion: In der Weihnachtsbäckerei
Die WZ hat Plätzchen gebacken. Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen.
Willich/Tönisvorst. Früher Samstagmorgen - um diese Zeit liegen Zeitungsredakteure normalerweise noch in den Federn. Denn der Samstag ist der einzige Tag in der Woche, an dem die Redaktion frei hat. Doch an diesem Tag ist alles anders: Pünktlich um 9.30 Uhr haben sich Kerstin Reemen, Peter Korall und Werner Dohmen zum Termin eingefunden.
Ort des Geschehens: die Küche von Peter Korall in Lobberich. Dort betritt die Redaktion Willich/Tönisvorst Neuland. Gemeinsam sollen Weihnachtsplätzchen gebacken werden - verstärkt durch Petra Brüske, Ehefrau von Peter Korall.
Die Weihnachtsbäckerei hat Tradition und macht Spaß - warum nicht auch der WZ-Redaktion? "Wir kriegen das gebacken", gibt sich Werner Dohmen betont selbstbewusst.
Erste Hürde: das Aussuchen der passenden Plätzchen. "Wir nehmen das Rezept von meiner Mutter", hat Petra Brüske entschieden. Die "Küchenchefin" will die Mürbeteig-Plätzchen machen, die sie aus ihrer Kindheit kennt.
Das Telefonat mit Mutter ist - keine Selbstverständlichkeit - schnell erledigt. "Ganz einfach", sagt die Frau. Und in der Tat, schon nach wenigen Minuten ist der Teig fertig, jetzt kommt er in den Kühlschrank.
Das Gespann Petra/Peter hat noch ein weiteres Rezept parat: Chocolate-Cranberry-Cookies sollen den Geschmack der amerikanischen Weihnacht auf die Zunge zaubern. Kerstin Reemen steuert Lebkuchenstreifen bei, Werner Dohmen will das Rezept einer Kollegin ausprobieren: "Claudias Zimtsterne" haben einen guten Ruf.
Kaum in der Küche, beginnt Kerstin Reemen damit, Eier zu trennen. "Kannst Du mir schon mal den vorbereiteten Teig ausrollen?", fragt sie Kollege Dohmen. Der kann, wie selbst die Küchenchefin nach kritischem Blick einräumen muss: Den Trick mit dem Teig unter der Klarsichtfolie beim Ausrollen kannte sie noch gar nicht.
Etwas unsicher wirkt Peter Korall. Kein Wunder: Das letzte Mal stand er vor rund 40 Jahren als Weihnachtsbäcker in der Küche. "Drück’ die Cookies auf dem Blech doch nicht so platt", weist ihn seine bessere Hälfte an.
Schon bei der Zubereitung des Teigs musste der Mann Probleme bewältigen: Hatte er sich doch ein Cookie-Rezept ausgesucht, das aus einer Grundmischung besteht, aus der man drei verschiedene Sorten machen kann.
Korall entscheidet sich für die Cranberry-Variante - was dazu führt, dass er bei den Zutaten jeweils nur ein Drittel nehmen muss, aber bei den Plätzchen selbst die vollen hundert Prozent. Wenn Sie das jetzt nicht verstanden haben, befinden Sie sich mit dem WZ-Mann in (guter) Gesellschaft.
Zurück an den Ofen: Die Cookies sind mittlerweile fertig, duften prima - nur merkwürdig groß und platt sehen sie aus. "Mir schmecken die klasse", lobt Friedhelm Reimann, von optischen Fragen unbeeindruckt, mit vollem Mund. Der WZ-Fotograf muss heute als Testesser ran.
Wie sich später heraus stellt, ist die Größe der Kekse auf eine kleine Lese-Panne zurückzuführen: Im Rezept steht zwar, 16 Cookies auf ein Blech - den Hinweis auf das zweite Blech hatte Peter Korall glatt übersehen.
Mittlerweile hat Kerstin Reemen ihre Lebkuchen-Streifen vorbereitet, sie können in den Ofen. Jetzt wird’s hektisch: Während in einer Ecke Petra/Peter den Mürbeteig ausrollen und mit dem Ausstechen beginnen (wichtig: Teig-Reste gehören nicht in den Mund, sondern werden erneut ausgerollt), schlägt Werner Dohmen in der anderen Ecke Eischnee.
In den soll Puderzucker gesiebt werden - doch wo ist nur das Küchensieb geblieben? Verbissenes Suchen setzt ein, ehe die triumphierende Küchenchefin das Teil im Keller findet.
Der Rest ist ein Klacks: Ausrollen, ausstechen, Zuckerguss drauf, rein in den Ofen - schon nach stark 20Minuten sind die Zimtsterne fertig. "Da ist zu viel Zimt drin", heißt es wenig später nach der ersten Kostprobe. Alles in allem sind die WZ-Weihnachtsbäcker nach dreieinhalb Stunden Arbeit aber zufrieden: Echte Pannen hat’s nicht gegeben, alles schmeckt gut.
Nur für die Optik gibt’s Abzüge in der B-Note. "Die Lebkuchenstreifen sehen aus wie Schwarzbrot mit Käse", ist einer der lässigen Kommentare von Testesser Friedhelm Reimann, während er kurz vom neuen Asterix aufschaut...
Ach ja: Die Backaktion hat Peter Korall auf den Geschmack gebracht. Bereits einige Tage später rührt er wieder Cookie-Teig an.