Alles läuft wie am Schnürchen

Der König des Schützenvereins Klein Jerusalem macht zum Fest Kurzurlaub in Neersen.

Neersen. Alles läuft rund beim ersten Schützenfest der Saison im Schatten der Kapelle Klein Jerusalem. König Heinz-Josef Deckers, der mit Königin und Ehefrau Elke in Düren lebt, strahlt mit der Sonne um die Wette. Seine Regentschaft bedeutet für das Paar einen Kurzurlaub in Neersen.

Foto: Kurt Lübke

Elke Deckers (56), die aus Düren stammt, fühlt sich wohl im Kreise der Schützen und ihrer Familie. Selbst Enkelin Sinem (7) gefällt es im Festzelt. Und die Königin stellt fest: „Hier wird das Schützenfest ganz anders gefeiert als in Düren, hier steckt viel mehr Herzblut drin.“

Für den Wunsch ihres Mannes, in Klein Jerusalem König zu werden, hat sie vollstes Verständnis: „Er ist mit dem Verein aufgewachsen, hat schon als kleines Kind mitgesungen, wenn die Schützenmusik erklang.“

Wie gesagt, bis jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Aber ein paar besondere Momente gab es dann doch. Ein Teil der Burg war bereits am Donnerstag aufgrund des starken Windes eingestürzt, war aber schnell wieder aufgebaut worden. Und Basti Brieskorn von den „Groene Junges“ hatte eigentlich nur einmal auf den Zugvogel schießen wollen. Als er dann doch noch einen zweiten Schuss abgab, fiel der hölzerne Vogel zu Boden und machte ihn unverhofft zum Zugkönig.

Hans-Willi Schmitz, Schützenkönig des vergangenen Jahres, genießt es, das Fest wieder aus der gewohnten Perspektive heraus zu erleben. Ein kleines Malheur passierte, als der Königsmaibau gesetzt werden sollte. Diesen hatten die Stadtwerke zur Verfügung gestellt: Leider war das Exemplar so groß und stämmig, dass es nicht in das dafür vorgesehene Loch passte. Schnell musste ein anderer Maibaum her.

Im Festzelt sorgte die Formation „Time“, dass schon früh das Tanzbein geschwungen wurde. Wolfgang Peter, Vorsitzender des Schützenvereins Klein Jerusalem, konnte bisher an allen Abenden im Festzelt Gäste von anderen Schützenvereinen beziehungsweise Bruderschaften aus dem Stadtgebiet begrüßen. So war am Samstagabend mit dem Königshaus von Clörath-Vennheide geballte Frauenpower im Festzelt, im Mittelpunkt stand Königin Simone Lier.

Gastmarschierer tragen wieder mit dazu bei, dass die Zuschauer ein stattliches Regiment zu sehen bekommen. Das ist keine Selbstverständlichkeit bei genau 272 eigenen Schützen des Schützenvereins.

Ebenfalls keine Selbstverständlichkeit: Peter Mackes gestaltet seit vielen Jahren die Festschrift, brachte sie von unter 40 Seiten um 1980 auf jetzt 192 Seiten. Dafür wurde ihm jetzt mit der Ehrenmitgliedschaft gedankt.