Jugend in Anrath Bilanz nach Suchtpräventionswoche für Schüler fällt positiv aus

Anrath · Ein Jahr nach der ersten Suchtpräventionswoche in der Jugendeinrichtung Titanic in Anrath haben die heutigen Zehntklässler ein Resümee gezogen.

„Die Schüler haben das Thema reflektiert und den Blick über den Tellerrand geworfen“, sagt Einrichtungsleiterin Simone Benen-Heyer zu der Präventionswoche.

Foto: Norbert Prümen

(tre) Es ist der gleiche Stuhlkreis wie bei der Premiere, nur das diesmal alle Teilnehmer ein Jahr älter sind und sie auch nicht mehr Teilnehmer der Suchtpräventionswoche sind, sondern vielmehr in gemeinsamer Runde ein Resümee ziehen. Im Oktober vergangenen Jahres besuchten alle Neuntklässler der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule die erstmalig angebotene Suchtpräventionswoche im Jugendzentrum Titanic. Das Anrather Jugendzentrum, das sich in Trägerschaft der Kirchengemeinde St. Johannes befindet, die Streetwork der Stadt Willich und die in Dülken ansässige Suchtberatung Kontakt-Rat-Hilfe hatten die Suchtpräventionswoche gemeinsam auf die Beine gestellt.

Süchte in all ihren Facetten wurden beleuchtet – angefangen von Alkohol über Spiel- und Sportsucht sowie Medikamentenmissbrauch bis hin zu illegalen Drogen, aber auch das Benutzerverhalten bei Smartphones. Alles, was in eine Spirale der Abhängigkeit führen kann, wurde beleuchtet. Wie beginnt eine Sucht? Wo hört Genuss bei legalen Dingen auf und fängt Abhängigkeit an? Wann wird aus Gewohnheit ein missbräuchlicher Konsum?

Mit Hilfe des „Positionsbarometers“ konnten die Schüler feststellen, wo sie selbst standen und achtsam auf sich schauen, um Gefahren zu erkennen. Alle Schüler schrieben außerdem einen Brief an sich selbst, schrieben auf, was sie sich für die Zukunft vornehmen wollten. Beim Resümeetreffen der jetzigen Zehntklässler wurden die versiegelten Briefe geöffnet und sorgten für reichlich Gesprächsstoff. In diesem Zusammenhang lobt Simone Benen-Heyer die Offenheit der Schüler. Die Selbstreflexion habe zugenommen, sagt die Einrichtungsleiterin der Titanic.

Zudem durchliefen alle Schüler nochmals das „Positionsbarometer“. „Hier konnten wir einen Dreh feststellen“, sagt Benen-Heyer. Waren vor einem Jahr die damaligen Neuntklässler der Meinung, dass es nicht stimme, dass jeder Mensch abhängig werden könne, so gab es jetzt die einhellige Aussage, die genau das Gegenteil besagte. „Das zeigt uns, dass sich die Schüler mit dem Thema, das wir im Bereich der Präventionsarbeit anstießen, beschäftigt haben. Sie haben das Thema reflektiert und den Blick über den Tellerrand geworfen. Sie denken nicht mehr einfach in schwarz/weiß, wie es in dem Alter üblich ist, sondern haben gelernt, die Schattierungen, die es gibt, zu erkennen“, sagt Benen-Heyer.

Von den Schülern gab es viel Lob für das Angebot: Sie hätten viel für sich mitnehmen können, gaben die Gesamtschüler an. Präventionsarbeit könne man nie genug machen, lautet das Fazit der Organisatoren. Daher wurde die Suchtpräventionswoche für die aktuellen Neuntklässler wiederholt. Es soll zu einem festen Angebot in der Titanic werden.

(tre)