Dach wird saniert Schloss Neersen erhält eine Photovoltaik-Anlage
Neersen · Das Dach von Schloss Neersen wird saniert, gleichzeitig wird eine Photovoltaik-Anlage installiert. Das beschloss der Stadtrat. Die Anlage liefert 37 kW Peakleistung und soll in den ersten 20 Jahren bereits gut 50.000 Euro Gewinn abwerfen.
(svs) Die Stadt arbeitet mit spürbarem Ernst an der nachhaltigen Umgestaltung aller Prozesse. Dabei schrecken die Vertreter auch vor größeren Investitionen in schwieriger Haushaltslage nicht zurück, wie die Ratssitzung am Dienstagabend zeigte. In der Sitzung sprach sich der Stadtrat einstimmig ohne Enthaltungen für die „große Lösung“ bei der Sanierung des Daches von Schloss Neersen aus. Diese beinhaltet eine große Photovoltaik (PV)-Anlage. Die Vorlage sieht Gesamtkosten von 753 136 Euro für das Dach vor. Hinzu kommen neue Fenster für 123 500 Euro. Diese werden nötig, da durch das schadhafte Dach Feuchtigkeit eingedrungen ist und die Fenster geschädigt hatte. Die PV-Anlage selber kostet 55 000 Euro. Weitere 95 000 Euro entfallen auf die statische Ertüchtigung des Daches. Enthalten ist ein Puffer von 40 000 Euro, von dem beispielsweise die notwendige Verkabelung und etwaige Kostensteigerungen abgedeckt werden. Zur Finanzierung sind bereits 478 000 Budget eingestellt. Weitere Beträge sollen aus anderen Rückstellungen genommen werden. Es entsteht aber ein Mehrbedarf.
„Wir haben uns trotzdem, auch bei der aktuellen Haushaltslage, entschlossen, den Bau der Anlage zu empfehlen. Zum einen ist die Einrüstung ein großer Teil der Kosten, und die steht jetzt für die Sanierung ohnehin. Auch würden bei einer späteren Ertüchtigung doppelte Kosten anfallen. Darum haben wir beschlossen, es jetzt zu machen“, erläuterte Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) den Verwaltungsvorschlag.
Dieser Argumentation folgten alle Ratsvertreter. Insbesondere die Grünen wiesen darauf hin, dass die Anlage bereits in den ersten 20 Jahren Gewinne abwerfe. Die Ratsvorlage spricht von 10 350 Euro jährlichen Einnahmen durch die Anlage, deren geschätzter Ertrag von 34 500 Kilowattstunden in den ersten 20 Jahren komplett selbst von der Stadt, beispielsweise für Serverinfrastruktur, verbraucht werde. Damit ergibt sich ein geschätzter Ertrag von 207 000 Euro. „PV-Ausbau unterstützen wir ohnehin. Wenn es dann, trotz aufwendiger Zusatzarbeiten, noch einen Gewinn abwirft, fällt uns die Zustimmung umso leichter“, sagte Christian Winterbach, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Ähnlich äußerte sich der Fraktionsvorsitzende der CDU, Paul Schrömbges. Für die FDP betonte Karl-Heinz Koch, seine Fraktion unterstütze den regenerativen Umbau der Stadt. Detlef Nicola (Für Willich) und Lukas Maaßen (SPD) betonten, ihre Zustimmung hänge am prognostizierten Ertrag. Die SPD stimmte nach kurzer Beratung während der Sitzung ebenfalls zu. So fiel die Entscheidung zur Dachsanierung mit PV-Anlage noch im kommenden Jahr einstimmig aus.