Weihanchtsmarkt in Neersen Gute Stimmung rund ums Schloss

Neersen · Der Weihnachtsmarkt der Neersener Sebastianus-Schützen war wieder ein wahrer Publikumsmagnet. Es ging sehr gemütlich zu.

 Der Weihnachtsmarkt rund ums Schloss Neersen war wie gewohnt sehr gut besucht.

Der Weihnachtsmarkt rund ums Schloss Neersen war wie gewohnt sehr gut besucht.

Foto: Norbert Prümen

Wenn in Neersen Parkplatznot herrscht, ist Weihnachtsmarkt vor und rund ums Virmondsche Schloss. Das war auch in diesem Jahr so. Auch diesmal war der Weihnachtsmarkt, den die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Neersen organisiert, wieder ein Publikumsmagnet. Dass es einige Stände weniger waren als im Vorjahr, fiel kaum auf.

Sich das bunte Treiben mal schnell anzuschauen, wäre gar nicht möglich gewesen: Dafür waren zu viele Menschen unterwegs, und zwar langsam, und das aus gutem Grund: Es gab wieder viel zu staunen und zu entdecken. Bei erträglichen Temperaturen musste man sich eigentlich gar nicht im Schlosskeller aufwärmen – in einem Schlosskeller, der wieder zur Cafeteria umfunktioniert worden war. Trotzdem herrschte auch hier wieder Hochbetrieb.

Großes Zelt vor dem Schloss
als Glühweinstand

Vor den Pforten des Schlosses war ein größeres Zelt aufgebaut worden. Hier konnte der Glühwein in aller Ruhe bestellt und genossen werden. Das Geschäft mit der weihnachtstypischen Spirituose lief blendend. Anna Schmitz, die Lebensgefährtin von Schützenpräsident André Schäfer und Ingrid Klöters, hatten zum zweiten Mal dafür gesorgt, dass genügend externe Aussteller nach Neersen gekommen waren: „Wir haben in diesem Jahr 65 Stände“, sagte Anna Schmitz und fügte hinzu: „Im vergangenen Jahr waren es ein, zwei mehr.“

Wie gut es an der Frittenbude lief, machte neben der langen Schlange hungriger Wartender folgende „Personalentscheidung“ deutlich: Der Schützenpräsident höchstpersönlich war dort im Einsatz. Es gab aber auch wieder leckeren Grünkohl, wahlweise mit oder ohne Wurst. Zum ersten Mal mit dabei: die Forellenräucherei Scheben und „Holzwurm“ Tobias Ellmer. Zum zweiten Mal in Folge nicht dabei: Der Nabu hatte früher immer ein großes Zelt aufgebaut mit jeder Menge Informationen.

Kinder konnten ihre Wünsche einem kleinen Briefkasten anvertrauen. Die wurden dann nach Engelskirchen weitergeleitet. Die Post wird handschriftlich vom Nikolaus beantwortet. Nicht überall war die Schlange Wartender so lang wie vor der Frittenbude: Die Künstlerin Gabriele Gusinde aus Norf beklagte sich: „Es läuft sehr schleppend.“ Sie war mit ihren Bildern zum ersten Mal in Neersen. Aber schnell kam eine kleine Gruppe von Weihnachtsmarktbesuchern und kaufte ein Bild.

Der Schützenverein Klein Jerusalem war auch wieder vertreten mit besonderen Köstlichkeiten wie Jagertee und Heiße Marille. Erich Leinz aus Grevenbroich empfing die Besucher mit seiner Drehorgel: „Ich habe 98 Weihnachtslieder im Repertoire, aber ich spiele hier nur 97“, erklärte er. „Stille Nacht, heilige Nacht“ spielt der 73-Jährige nur an Heiligabend. Wie oft er schon auf dem Weihnachtsmarkt in Neersen gewesen ist? „Das weiß ich nicht genau – ich zähle das gar nicht mehr“.

Neben den kommerziellen Buden hatte gab es auch wieder genügend Platz für Buden, an denen Dinge für den guten Zweck verkauft wurden. Da war zum Beispiel der Förderverein der Vinhovenschule. Der Eierlikör war gespendet worden, die Mitglieder des Fördervereins hatten gebastelt und Marmeladen gekocht, und die Mühen sollten sich lohnen: „Es läuft ganz gut, wir sind zufrieden“, sagte Jeanette Potempa.

Reißender Absatz
beim Trödel der Caritas

Überraschend gut lief es auch im Zelt der Caritas. Lore Frehn freute sich, denn sie weiß durch ihr Engagement für die Tafel, dass es Bedürftige gibt: „Das sind vor allem ältere Menschen und Familien mit Kindern“, sagte Lore Frehn, während ihr Trödel reißenden Absatz fand. Sabine Michaelis ist die aktuelle Präsidentin des Rotary-Clubs. Plätzchen und Liköre wurden für den guten Zweck verkauft. „Wir sammeln für das Frauenhaus für den Kreis Viersen“, erklärte die Präsidentin. Es mangele dort unter anderem an Kleidung und Geschirr.

Hans-Josef Windbergs aus Anrath hat seinen Betrieb an der Neersener Straße. Was lag da näher, als seine Weihnachtsbäume auf dem Neersener Weihnachtsmarkt zu verkaufen? „Das ist unser Baum“, sagte eine Familie wie aus einem Mund. Die Nordmanntanne kostet aktuell 21 Euro pro Meter. Windbergs erklärte, warum auch Alternativen wie die Rotfichte und Blaufichte interessant sind: „Während die Nordmanntanne ziemlich geruchlos ist, verströmen Blau- und Rotfichte den typischen Weihnachtsgeruch.“