Anrath: Brandschutz bremst Trödelmarkt aus
Ein Wohltätigkeits-Trödel in der ehemaligen Verseidag in Anrath stößt auf unerwartete Schwierigkeiten.
Anrath. Die Vorbereitungen laufen seit Wochen: Rund 40 Trödler, die an jedem Wochenende in der alten Verseidag-Halle an der Prinz-Ferdinand-Straße ihre Stände aufbauen, planen einen Wohltätigkeits-Trödelmarkt am 5.und 6. Dezember. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatten: Der Brandschutz droht ihnen die Aktion zu vermiesen.
Doch der Reihe nach. Veranstalter Norbert Hommen und seine Mitstreiter Helmut Nacken und Katharina Neuhaus wollen notleidenden Familien in Willich helfen. "Gerade auf Trödelmärkten sehen wir, was in Deutschland los ist", sagt Katharina Neuhaus. Menschen, die nach preiswerten Schuhen oder Kleidung suchen, weil sie sich die teuren Sachen aus dem Laden nicht leisten können, seien dort oft zu finden. Schon in den vergangenen Jahren sind die Trödelhändler deshalb aktiv geworden: Über 1000 Euro kamen allein 2008 zusammen, die mit Hilfe caritativer Organisationen verteilt wurden. "Uns ist es wichtig, dass die Hilfe wirklich ankommt", betont Helmut Nacken.
In diesem Jahr soll alles noch größer und schöner werden, damit noch mehr Geld eingenommen werden kann. So haben die Trödler den Nikolaus eingeladen, der am 6.Dezember 150 gut gefüllte Tüten an Kinder verteilen will. Eine Tombola mit schönen Preisen, Glühwein, Kinderpunsch, Waffeln und Reibekuchen sowie ein kleiner Weihnachtsmarkt sind vorbereitet worden. Auch den festlichen Schmuck für die alte Fabrikhalle haben die Händler schon besorgt.
Ob sie ihn brauchen können, steht im Moment in den Sternen: Bei einer Begehung ist festgestellt worden, dass die Halle die Brandschutzauflagen nicht erfüllt. Resultat: Die Trödler dürfen jetzt nur einen kleinen Vorraum für maximal 15 Stände sowie den Bereich vor der Halle nutzen. Dort könnten Zelte und Pavillons aufgebaut werden.
"In dem kleinen Rahmen lassen sich keine hohen Einnahmen erzielen", sagt Nacken enttäuscht. Die Trödler haben deshalb die Tombola schon "abgespeckt", da eine Reise als Hauptgewinn nicht mehr zu finanzieren sei.
Noch besteht aber Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet. Nach Auskunft der Technischen Beigeordneten Martina Stall sucht die Stadtverwaltung nach einer einfachen Lösung. Denkbar sei zum Beispiel die Einrichtung einer Brandwache aus geschulten Freiwilligen. In den nächsten Tagen soll sich entscheiden, ob der Trödelmarkt wie geplant stattfinden kann.