Anrath: Investoren fast am Ziel ihrer Golf-Träume
Bald soll es bei Anrath losgehen. Das Clubhaus wird von einem Architekten gestaltet, der auch für den Elefantenpark im Kölner Zoo verantwortlich zeichnet.
Anrath. David Haggart, der künftige Herr über 60 Hektar Golf-Landschaft zwischen Anrath und Forstwald, präsentiert sich als Bilderbuch-Brite:
Das leicht gewellte graue Haar des 51-Jährigen sorgt für einen äußerst distinguierten Eindruck, die Barbour-Jacke in Klassisch-Grün in Kombination mit einem feinem Pullover in Herbst-Orange und braunen Lederschuhen lässt an einen Landedelmann aus Oxfordshire, Cambridgeshire oder einer anderen Grafschaft denken. Die englische Heimat klingt auch noch in seinem perfekten Deutsch durch. Ach ja: Und sehr gut Golf spielen kann der Wahl-Niederkrüchtener außerdem.
Wenn alles so läuft, wie von den Investoren geplant, können ab Spätsommer 2010 die Schläger geschwungen werden: Am Freitag, 15 Uhr, pflanzt Willichs Bürgermeister Josef Heyes einen Baum auf dem Areal des geplanten "Golfpark Renneshof". Dieser symbolträchtige Akt kann als Startschuss für das aufwändige Projekt in dem ländlichen Gebiet gesehen werden. Nur die endgültige Baugenehmigung fehlt noch.
Allein für den 18-Loch-Platz sollen in den nächsten Monaten 3,7 Millionen Euro investiert werden. Landschaftsarchitekt Pieter Schwarze aus Krefeld begleitet das Projekt. Der Vierkanthof aus dem 19. Jahrhundert wird zum Clubhaus - "mit allem, was dazu gehört", verspricht Haggart.
In dem denkmalgeschützten Gebäude sollen unter anderem ein Gastronomie-Betrieb (offen für Mitglieder wie für andere Besucher), Umkleide- und Mitarbeiterräume untergebracht sein. Für die richtige Mischung aus Alt und Neu soll Architekt Bernd Römer sorgen.
Dessen Büro zeichnet unter anderem schon für den Elefantenpark im Kölner Zoo, die Erweiterung des FC-Geißbockheims und ein Pier am Kölner Rheinauhafen verantwortlich. "Seine Frau kommt von einem ähnlichen Hof am Niederrhein, und beide sind Golfer", erklärt Ingeborg Witt die Wahl des Architekten.
Die 61-Jährige aus Forstwald, auffällige Brille, dezenter Schmuck, ist ein Glücksfall für Haggart, der auf dem Weg zum ersten Spatenstich für sein "Baby" diverse Schwierigkeiten überwinden musste. Nun hat er Ingeborg Witt und ihren Mann Dieter als weitere Investoren im Boot. Und die passionierte Golfspielerin weiß, was sie will: "einen anspruchsvollen Platz bauen".
Dem Klischee, dass ausschließlich reifere Menschen mit dicken Portmonees diesem Hobby frönen, tritt sie energisch entgegen: "Golf ist kein Sport nur für alte oder reiche Leute". So koste ein Jahr Golf weniger als 14 Tage Ski-Urlaub. Die Jugend auf Driving Range und Green wird nach Haggarts Aussage unter anderem aus umliegenden Schulen rekrutiert. Ingeborg Witt: "Es ist mehr ein Breitensport geworden."