Oedt/Tönisvorst: Übung - Kampf gegen die Katastrophe
80 Wehrleute waren mit 16 Fahrzeugen im Einsatz. Das Szenario: Großbrand auf dem Girmes-Firmengelände.
Oedt/Tönisvorst. Auch ein Unterbrandmeister ist nicht immer einsatzbereit. "Nach einer Operation bin ich erst mal für 14 Tage außer Gefecht gesetzt", sagte Christian Kapenkiel, seit 15 Jahren Mitglied im Feuerwehrlöschzug Oedt.
Zusammen mit seinen Kindern Julien (7) und Dustin (5) schaute er sich am Freitagabend auf dem Girmes-Firmengelände die Feuerwehr-Großübung an, an der er eigentlich selber hätte teilnehmen sollen. "Schade", sagte Kapenkiel.
Sein Vater Hans Günter Kapenkiel war bei dieser Großübung als Einsatzleiter der zentrale Mann. "Wir nehmen an, dass in der Versandhalle der Firma Girmes aus ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen ist. Über die hauseigene Brandmeldeanlage ging der Alarm zur Kreisleitstelle Viersen, von wo aus der Löschzug Oedt alarmiert wurde", erklärte er das Vorgehen.
Da es sich um einen Großeinsatz handelte, riefen die Oedter ihre Kollegen aus Vorst, Mülhausen und Kempen-Schmalbroich zur Verstärkung. Insgesamt waren 80 Einsatzkräfte mit 16 Fahrzeugen vor Ort.
Die Wehrleute wussten vorher, dass es sich um eine Übung handelt. Welches Szenario auf sie zukommt, wussten sie aber nicht. "Brandbekämpfung und Menschenrettung sind zu leisten", informierte Brandoberinspektor Marco Gorgs vom Löschzug Oedt, der sich die Übung ausgedacht hatte. Nacheinander fuhren die Löschzüge auf das Gelände, die Löschzugführer informierten sich über die Lage und teilten ihre Leute entsprechend ein.
"Was ist mit der Wasserversorgung?", wollte ein Vorster Feuerwehrmann wissen- und zapfte schon wenig später einen Hydranten an. Das rettende Nass sprudelte auch aus Brunnen und aus Einsatzwagen mit Wassertank. Von allen Seiten wurde das Feuer, das sich laut Szenario mittlerweile durch das Dach des Gebäudes gefressen hatte, bekämpft.
Schläuche wurden ausgerollt und an die Wasserversorgung angeschlossen. Starker Wind sorgte für widrige Umstände, die Einsatzkräfte arbeiteten professionell und ruhig.
Nach zwei Stunden stand fest: "Mensch und Technik haben funktioniert, und die Zusammenarbeit war vorbildlich", resümierte Einsatzleiter Kapenkiel. Sechs "Verletzte" konnte geholfen und das Feuer gelöscht werden.