Anrath/ St. Tönis: Herzinfarkt: Tod am Steuer
53-Jähriger stirbt – Beifahrer (13) verhindert noch Schlimmeres.
Anrath/ St. Tönis. Ein tragischer Unfall mit einem Toten begleitet von dramatischen Umständen hat sich am Samstagnachmittag kurz nach 14 Uhr auf der Düsseldorfer Straße (Landstraße 379) zwischen St. Tönis und Anrath abgespielt. Dort war ein 53-jähriger Mann aus St.Tönis mit seinem Wagen unterwegs.
Vor einer langgezogenen Linkskurve kurz vor der Kreuzung mit der Schottelstraße verlor der Mann das Bewusstsein, hatte aber den Fuß noch auf dem Gaspedal, so dass der Wagen weiter beschleunigte.
Sein 13-jähriger Beifahrer versuchte, das Fahrzeug vom Beifahrersitz aus durch die Kurve zu lenken. Er konnte aber einen Aufprall auf einen vor ihm fahrenden Wagen nicht verhindern. Dieser kam durch das Auffahren nach rechts von der Fahrbahn ab und blieb beschädigt auf dem Radweg stehen.
Der 13-jährige konnte den Mercedes-Geländewagen immer noch nicht zum Stillstand bringen und fuhr auf einen weiteren vor ihm fahrenden Wagen auf. Dieser Wagen geriet zunächst auf die Gegenfahrbahn und dann ebenfalls nach rechts von der Straße ab. Der Junge lenkte das Auto dann nach rechts in ein angrenzendes Feld und kam nach etwa 50 Metern zum Stillstand.
Trotz sofortiger Erster Hilfe durch Unfallzeugen und der anschließenden Reanimation durch den Notarzt verstarb der 53-jährige Fahrer wenig später im Krankenhaus.
"Nach jetzigem Ermittlungsstand ist der Tod nicht auf den Verkehrsunfall zurück zu führen, sondern dürfte eine natürliche Ursache haben", erklärt ein Polizeisprecher. Vermutlich starb der Mann an einem Herzinfarkt.
Ein Notfallseelsorger kümmerte sich noch an der Unfallstelle um den 13-jährigen, der durch sein beherztes Eingreifen vermutlich verhindert hat, dass weitere Verkehrsteilnehmer verletzt wurden.
Bei dem Jungen handelt es sich um den Sohn der Lebensgefährtin des Verstorbenen. Die herbeigeeilte Frau musste nach ihrem Eintreffen ebenfalls von dem Seelsorger betreut werden.
An den anderen Fahrzeugen entstand lediglich Sachschaden, verletzt wurde dort keiner. Die mehrere hundert Meter lange Unglücksstelle wurde während der Unfallaufnahme, zu der auch ein Polizeihubschrauber hinzugezogen wurde, gesperrt.