Apfelchips in Eigenregie: Zu Hause wird getrocknet

Barbara Gierthmühlen produziert Trockenobst. Rund 300 Kilo Apfelchips verkauft sie im Monat.

Vorst. Zuerst steckt Barbara Gierthmühlen den ganzen Apfel auf die Halterung, dann schneidet und entkernt die Maschine den rotbackigen Elstar automatisch. Der nächste Schritt erfordert dann aber Handarbeit: Die sechs Millimeter dicken Apfelscheiben werden nebeneinander auf eine „Horde“ zum Trocknen gelegt. 200 Kilogramm frische Äpfel verarbeitet Gierthmühlen so pro Tag für ihren Trockenobst-Shop. „Am Ende bleiben davon 20 Kilo Apfelchips übrig“, sagt die 50-Jährige.

Im Oktober 2000 machte sich die gelernte Bankkauffrau mit der Idee selbstständig. Das Herzstück der Produktion befindet sich in der umgebauten Garage hinter dem Haus an der Schmitzheide 40. Dazu gehören drei Trockenschränke mit einem Fassungsvermögen vo je 100 Kilogramm Obst.

Bei dieser Konservierungsmethode bleiben Vitamine, Mineralstoffe und Faserstruktur erhalten. Bis zu 20 Stunden lang trocknet das Obst — erst bei Raumtemperatur, dann bei bis zu 50 Grad. „Dann hat das Produkt seinen typisch festen Biss“, sagt Gierthmühlen.

Ihr persönlicher Favorit sind entkernte, ganze Sauerkirschen. Aber auch Birne, Ananas, Orange und Zitrone gehören zum Angebot, je nach Saison. Beliefert wird Gierthmühlen von fünf Obstbauern der Region.

Sie verkauft die luftdicht eingeschweißte Ware unter anderem beim St. Töniser Obsthof, auf Gut Heimendahl, bei Bauer Kleinmanns und auf dem Obsthof Fruhen.

Pro Monat verkauft Barbara Gierthmühlen rund 300 Kilogramm Apfelchips, so auf dem Düsseldorfer Fischmarkt. Die Geschäfte laufen gut: „Ich könnte expandieren“, sagt die Chefin. „Aber ich setze lieber auf Qualität“, fügt sie hinzu.

Übrigens: Über die Obstabfälle freuen sich die fünf Gänse der Familie Gierthmühlen.