Tönisvorst Apfelkönigin Sonja ist schon weg

Eigentlich endet die zweijährige Amtszeit von Sonja Schmidt erst im Sommer. Doch sie ist nach Stuttgart gezogen. Die große Frage: Wird es eine Nachfolgerin geben?

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Tönisvorst. Die Tönisvorster Apfelkönigin hat ihren Thron verlassen: Am Karnevalswochenende ist Sonja Schmidt nach Stuttgart gezogen, wo sie ihre erste Arbeitsstelle gefunden hat. Schon vorher, als sie für ihren Bachelor arbeitete, machte sie sich rar — was ihr auch niemand vorwirft. Sie hatte nämlich bei einem Unternehmen im bayrischen Regensburg ihr Bachelor-Praktikum absolviert. Nach dem bestandenen Bachelor in Logistik an der Fontys Hochschule in Venlo hat sie jetzt ihr Arbeitsleben begonnen — weit weg vom heimischen Niederrhein. Aber eins versichert Sonja Schmidt sofort: Beim Apfelblütenlauf am 23. April ist sie dabei. Sie wird ihn zusammen mit WDR-Moderator Dieter Könnes eröffnen.

Sonja Schmidt wurde im August 2015 für zwei Jahre zur Tönisvorster Apfelkönigin ernannt. Ihre Amtszeit geht also im Sommer zu Ende. Zuständig für die Betreuung der Apfelkönigin ist das Stadtmarketing in Person von Wirtschaftsförderer Markus Hergett. Bisher gibt es noch keinen Aufruf für eine neue Apfelkönigin 2017-2019. Auf die Nachfrage beim Wirtschaftsförderer antwortet Hergett: „Die strategische Entscheidung dazu liegt beim Bürgermeister.“ Er werde diese Frage nach seinem Kurzurlaub nächste Woche mit dem Bürgermeister besprechen. Nun, Bürgermeister Thomas Goßen lässt auf eine entsprechende Nachfrage ausrichten: „Nach den überaus positiven Erfahrungen“ würde die Stadt die „Tradition“ der Apfelkönigin als Botschafterin gerne in Zukunft weiterführen. Dazu werde es dann noch einen gesonderten Aufruf geben.

Die Mittel, die für die Apfelkönigin seitens der Stadt im städtischen Haushalt eingeplant sind, seien mit 750 Euro „sehr überschaubar“. Aufgrund des großen Engagements und der Unterstützung Dritter sind bisher nie große Kosten angefallen. Bezahlt wurde natürlich die „Dienstkleidung“, das Dirndl der Apfelkönigin, das sie zu Beginn ihrer Regentschaft brauchte. Was von den Mitteln im städtischen Haushalt 2016 abgerufen wurde oder liegen geblieben ist, dazu hat der Bürgermeister „keine Zahlen“. Als die erste Apfelkönigin Annica Lambertz, heute Annica Schüller, 2015 verabschiedet wurde, sagte Bürgermeister Thomas Goßen: „Uns hat das gezeigt, dass eine Stadt, die so mit dem Apfel verbunden ist, einfach eine Apfelkönigin brauchte.“ Beim zweiten Mal gab es nur eine Bewerberin.

Und jetzt für die dritte Runde? Ist da die Luft raus aus dieser Idee fürs Stadtmarketing? Sicher ist: Annica Lambertz und Sonja Schmidt haben ihr Amt jeweils mit sehr viel Charme ausgeübt und waren überzeugende Botschafterinnen der Apfelstadt Tönisvorst. Offen ist jedoch auch die Frage, welchen Stellenwert eine Königin im Stadtmarketing einnimmt. Schaut man nur auf die 750 Euro im Haushalt, scheint er nicht hoch zu sein. hb