Willich/Tönisvorst Bäcker, Bäume und viele Zahlen
Um den Willicher Weihnachtsschmuck hat sich der Stadtflüsterer gekümmert. Zudem sind ihm eine hässliche Mauer, fleißige Schüler und ein besonderer Stein aufgefallen.
Willich/Tönisvorst. 10, 8, 80, 4, 2, 7, 70, 1 — mit diesen Zahlen lässt sich die Advents- und Weihnachtszeit in den Willicher Stadtteilen zusammenfassen. Es geht um die Weihnachtsbäume, mit denen die Stadt und die Werberinge die Ortskerne dekoriert haben. Zehn Acht-Meter-Bäume — also insgesamt 80 Meter Baum — hat die Stadt insgesamt in den vier Stadtteilen aufgestellt. Allein zwei sind es in Schiefbahn — an der Kirche und am Gänsejungenbrunnen. Für den Schmuck sorgen HPV Solar, Kinder der vier Tagesstätten und Bewohner der Wohnstätte der Lebenshilfe. In Neersen haben die Jugendlichen aus dem No. 7 die Bäume geschmückt, die von der Kaufmannschaft aufgestellt wurden. Mit 70 Bäumen hat der Werbering den Anrather Ortskern verschönert, hunderte Schleifen wurden gebastelt. Der eine Baum in Alt-Willich auf dem Markt wird schließlich von Künstlern des interkulturellen Projektes „Art.together“ gestaltet. Sie laden beim Willicher Weihnachtstreff alle Bürger dazu ein, im Atelier an der Bahnstraße 14 mitzumachen (Samstag, 1. Dezember, 14 bis 19 Uhr und Sonntag, 2. Dezember, 12 bis 15 Uhr). Am Sonntag des 2. Advent um 16.15 Uhr wird dann gemeinschaftlich der Weihnachtsbaum festlich gestaltet.
Nicht ganz so schön und festlich ist das, was dem Stadtflüsterer in Anrath an der Jakob-Krebs-Straße ins Auge gefallen ist. Die Rede ist von der Lärmschutzwand, mit der das neue Wohngebiet auf dem ehemaligen Verseidag-Gelände zur Straße hin abgegrenzt wird. „Die sieht doch aus wie eine weitere Knastmauer“, lautete der spontane Kommentar eines Kempeners, der beim Weihnachtsmarkt in Anrath zu Gast war.
„Mutti, Mutti, Mutti, der Plätzchentopf ist leer! Da müssen doch neue Plätzchen her!“ klingt es im Weihnachtslied, das die Kinder der St. Töniser Kindertageseinrichtung Mullewapp auf die Adventszeit einstimmt. Grund genug für Real-Geschäftsleiter Karl-Josef Janssen, auch dieses Jahr wieder die Jungen und Mädchen zur großen Weihnachtsback-Aktion einzuladen. Heute von 9 bis 12 Uhr gehen kleine wie auch große Konditormeister gemeinsam ans Backen und werden wieder zahlreiche Weihnachtsplätzchen fertigen. Während der rund 20-minütigen Backzeit gibt es für die Jungen und Mädchen ein gesundes Frühstück. Mit der richtigen Stärkung können die Kinder im Anschluss beim Plätzchen verzieren kreativ werden.
Apropos Plätzchen: Backen für die Benefiz-Gala des Vorster HIlfswerks action medeor — das hat für die Mitglieder der Uerdinger Bürgerwehr inzwischen Tradition. Fred Rodewald von der Bürgerwehr hatte die Aktion vor 13 Jahren ins Leben gerufen und organisiert. Leider starb er in diesem Frühjahr. Für die Mitglieder der Bürgerwehr und ihren Kommandeur Julian Schulz war aber klar, dass diese Tradition weiter geführt werden soll. Vor einer Woche trafen sich große und kleine Bäcker in der Bäckerei von Bernhard Daamen in Krefeld, der seine Backstube und die benötigten Zutaten kostenfrei zur Verfügung stellte. Unterstützt wurden die Hobbybäcker von der amtierenden Rheinisch-Westfälischen Brotkönigin Katrin Daamen, der Tochter des Bäckermeisters. Bereits jetzt ist klar, dass auch im kommenden Jahr wieder für die Gala des Hilfswerks gebacken werden soll. Diese findet immer am 3. Advent statt — in diesem Jahr wieder im altehrwürdigen Seidenweberhaus.
Bleiben wir bei den Köstlichkeiten: Die Frauen Union Willich hat das DRK Altenheim Moosheide und das Hubertusstift in Schiefbahn besucht. Mitgebracht hatten sie leckere Canapees, den stellvertretenden Bürgermeister Guido Görtz und den Vorsitzenden der Senioren Union, Werner Hanewinkel. Yasuo Inadome, gebürtiger Japaner und Vorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU, bereicherte die Veranstaltung mit einem Vortrag zum Thema „70 Jahre NRW“. Dies fand so großen Zuspruch, dass eine Bewohnerin überglücklich zum Abschied den Raum mit den Worten verließ: „Jetzt habe ich meine Heimat hier gefunden“.
Willichs Bürgermeister Josef Heyes hat gemeinsam mit Kollegen aus dem Kreis Viersen den neuen Aachener Bischof Helmut Dieser besucht. Heyes zeigte sich beeindruckt: Der Bischof habe in einer „phantastischen Rede“ ausgeführt, dass dem Dialog besondere Bedeutung zukomme. Die Bürgermeister habe er ermuntert, den Dialog auch mit ihm zu suchen. Gleichzeitig habe er dazu aufgerufen, mit vereinten Kräften sinnvoll und mutig gegen Rechtspopulismus vorzugehen. Ausdrücklich begrüßte Josef Heyes die Ankündigung Diesers, sich verstärkt der Jugend zuwenden zu wollen.
Apropos Jugend: Kinder der Katholischen Grundschule St. Tönis haben den fleißigen Helfern von Round Table 89 Weihnachtspäckchen übergeben, die von Kindern, Eltern und dem Team der Grundschule gepackt wurden. Mit diesen Päckchen soll Kindern in Moldawien, der Ukraine oder in Rumänien zu Weihnachten eine Freude gemacht werden.
Erinnern Sie sich noch an Ihr Abitur? An der Robert-Schuman-Europaschule in Willich zumindest ist für eine passende Gedächtnisstütze gesorgt. Dabei handelt es sich um einen vom Förderverein gestifteten „Abi-Stein“, der als Erinnerung an den jeweiligen Abiturjahrgang als Platte vor dem Oberstufengebäude im Boden eingelassen wird. Am Tag der offenen Europaschule war es jetzt wieder soweit: Schulleiterin Ute Will-Nieding und Schul- und Jahrgangssprecherin Lena Schmitz enthüllten den neuen Abi-Stein.