Willich Bankräuber zu fünf Jahren Haft verurteilt
Der 34-Jährige bestreitet die Tat bis heute. Der Richter sah „keine vernünftigen Zweifel“.
Willich. Das Krefelder Landgericht hat gestern einen 34-Jährigen wegen des Überfalls auf eine Sparkassenfiliale in Willich zu fünf Jahren Haft verurteilt. Das Urteil fiel am achten Verhandlungstag.
Indizien gab es genügend, dennoch bestritt der Angeklagte hartnäckig seine Schuld. Immer neue Beweisanträge hatten den seit August laufenden Prozess in die Länge gezogen. Der Richter betonte gestern, dass es keine vernünftigen Zweifel an der Schuld des Angeklagten gebe. Die von der Verteidigung genannten Alternativen seien bloße Theorie. Das Gericht stützte sich unter anderem darauf, dass am Erpresserbrief Zellspuren sowie Fingerabdrücke des Angeklagten gefunden wurden. Die darüber hinaus gefundenen Mischspuren seien zu vernachlässigen. Dass der Angeklage die Spuren während der Tat legte, sei auf den Bildern der Überwachungskamera gut zu erkennen. Dort könne man sehen, dass der Mann, der den Zettel festhielt, keine Handschuhe trug. Es sei auszuschließen, dass die Spuren zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort auf den Zettel gelangten. Außerdem sei das anthropologische Gutachten sehr aussagekräftig.
Des weiteren sei bekannt, dass der Angeklagte sich im Tatzeitraum in Deutschland aufhielt, obwohl er dort gar nicht sein durfte. Die Angaben, dass der 34-Jährige am Tattag in Frankreich war, hatten die Behörden nicht bestätigt.
Man könne nicht von einem minderschweren Fall ausgehen, hieß es weiter in der Urteilsbegründung des Gerichts. Der Angeklagte ist vorbestraft. Ein strafmilderndes Geständnis lag nicht vor. Der Staatsanwalt hatte sechs Jahre Haft beantragt. Die Verteidiger sprachen von Freispruch oder hilfsweise einer Strafe, die deutlich niedriger ausfalle als beantragt.
Eine Mitarbeiterin der Sparkassenfiliale in Schiefbahn war unter Vorhalt eines Zettels zur Herausgabe von Bargeld aufgefordert worden. Der Täter hatte damit gedroht, dass er sonst einen Sprengsatz zünden würde. Er entkam mit rund 8000 Euro. Viel Freude hatte der Täter an der Beute wohl ohnehin nicht: Das Geld wurde durch ein sogenanntes Security Pack entwertet. In der Tüte explodierte eine Farbpatrone und färbte die Geldscheine ein. bil