Bauplanung: Bürger-Bedenken gegen Gewerbegebiet
Kritik an gemeinsamer Fläche für Willich, Krefeld, Meerbusch.
Willich. Für ein gemeinsames Gewerbegebiet wollen die Städte Krefeld, Meerbusch und Willich entlang der Autobahn 44 die planerischen Voraussetzungen schaffen. Seit 2010 sind deshalb schon viele Gespräche geführt worden. Ziel ist es, die zwischen 263 und 286 Hektar große Fläche (je nach Planungsvariante) in den neuen Regionalplan der Bezirksregierung einzubringen, der in den nächsten drei Jahren verabschiedet werden soll. Er bildet die Grundlage für alle weiteren Planungen.
Nach den bisherigen Vorstellungen sollen nach dem Vorbild des Europarks Fichtenhain hochwertige Gewerbeimmobilien in Form von Büros sowie Logistikunternehmen angesiedelt werden. Auf Krefelder Seite könne der im Regionalplan enthaltene Grünzug die gewerbliche Nutzung vom Wohngebiet Fischeln trennen. Im Bereich Hoxhöfe könne dieser Grünzug auf Willicher Seite südlich der A 44 fortgeführt werden.
Die beteiligten Städte wollen das Gewerbegebiet in mehreren Stufen realisieren und auf Meerbuscher Gebiet beginnen. Als Vorteile der gemeinsamen Planung werden ins Feld geführt: Bündelung von Finanzen, gemeinsame Vermarktung, Sparen von Kosten.
Im Willicher Stadtrat nahmen die Politiker den bisherigen Stand der Planung zustimmend zur Kenntnis und billigten weitere Verhandlungen mit Krefeld, Meerbusch sowie der IHK. Allerdings gab es auch Bedenken. Nach dem Motto „Wehret den Anfängen“ hatte sich nämlich die Bürgerinitiative Willich-Nord mit einem besorgten Schreiben an alle Fraktionen gewandt.
Immerhin sollen auf der Willicher Heide zwischen 65 und 88 Hektar zu Straßen und Gewerbeflächen werden. Teilweise übrigens auf der gleichen Fläche, auf der die Bürgerinitiative vor Jahren erfolgreich eine neue Kiesgrube verhindert hat.
Raimund Berg (Grüne) empfahl eine „kritische Begleitung“ der Planung und eine frühzeitige Bürgerbeteiligung. Auch Hans-Joachim Donath (FDP) kritisierte, das Ganze gehe „ganz schön in Richtung Willicher Heide“. Paul Schrömbges (CDU) erklärte dagegen, es sei zu früh, um schon Forderungen der Bürgerinitiative zu erfüllen.