Heyes steht Rede und Antwort
90 kleine Willicher durften dem Bürgermeister ein Loch in den Bauch fragen.
Willich. Der Bürgermeister war sichtlich beeindruckt: Er konnte sich ohne Mikro im Ratssaal verständlich machen. Und das trotz 90 Zuhörer. „Das ist nicht immer so, bei Ratssitzungen brauche ich schon ein Mikro — aber ihr hört ja auch schön zu“, so Heyes, der dem Wunsch der Kolpingschule, mit den drei vierten Klassen anzurücken und dem Bürgermeister die sprichwörtlichen Löcher zu seinem Job und der Stadt in den Bauch zu fragen, gerne nachgekommen war.
Nun hatten die Kinder also in Begleitung ihres Schulleiters Georg Pohl und seiner Kolleginnen Anne Leuchtenberg und Bettina Dombrowski das Schloss „gestürmt“: Die Neun- bis Zehnjährigen hatten — durchaus angemessen beeindruckt — im Ratssaal Platz genommen.
Und Heyes ließ sich nicht nur als Gastgeber nicht lumpen — es gab Apfelschorle und kleine Süßigkeiten —, er gab auch gleich eine kleine Einführung in seine Biografie, die Geschichte des Schlosses, des Ratssaals, der Stadt und der im Ratssaal ölgebannt hängenden Ahnen.
Auch das engagierte Umweltpaten-Bemühen der Kinder um die Sauberkeit der Umwelt würdigte Heyes, der sich dann einer offenen Fragerunde stellte: Er erzählte ausführlich, was er an seinem Job sehr oder auch weniger mag.
Die Antwort auf die erste Frage lautete klar: die Begegnung mit Menschen, die Möglichkeit, gestalten zu können. Frage zwei beantwortete Heyes so: Besserwisser und Menschen, die selber nichts tun, aber immer fordern, andere und „die Stadt“ müssten für alles sorgen, die mag der Bürgermeister gar nicht.
Natürlich kam Heyes auch um die Frage nach dem Bürgermeister-Gehalt nicht herum, gab gerne zu, ein „gutes Gehalt“ zu beziehen, was sich jedoch am betriebenen Aufwand und der deutlich über dem normalen liegenden Arbeitszeit relativiere.
Die Kinder waren beeindruckt — und sangen dem Schlossherrn auf die Melodie „ein Vogel wollte Hochzeit machen“ noch ein Lied zum Dank, in dem sich „Schloss“ auf „Boss“ reimte, sehr viel Willich, ein wenig Knast, die Bütt, die Kapelle Klein Jerusalem und — explizit besungen — der Gastgeber vorkamen: „Dem Bürgermeister danken wir, dass er uns hat empfangen hier.“