Willich Bei den Schützenfest-Umzügen bis zu 17 000 Schritte gezählt
Die St. Johannes-Gesellschaft in Clörath-Vennheide feiert problemlos auch ohne König. Doch nächstes Jahr soll es wieder eine Majestät geben.
Anrath. Die St. Johannes Schützengesellschaft Clörath-Vennheide feiert ihr Heimatfest. „Es ist bisher auch ohne einen König bestens gelaufen“, sagte beim Frühschoppen am Sonntag in einer ersten Bilanz Präsident Marcus Herold. Gerade waren etwa 350 Schützen und Musiker, darunter einige befreundete Bruderschaften, von Umzug und Parade zurückgekommen. General Burkhard Meifert hatte sich ebenfalls die Verschnaufpause verdient.
Denn teilweise mussten vor allem am Samstag etliche Kilometer zurückgelegt werden. Von der Honschaft Clörath zum Ehrenmal, durch Anrath zur katholischen Kirche und zurück. Einige Schützen zählten die Schritte. Einer kam auf 15 000, ein anderer aufgrund seiner offenbar etwas kleineren „Übersetzung“ etwa 17 000. Es dürfte rund acht Kilometer gewesen sein.
„So etwas wird es nicht geben, dass wir zwei Jahre hintereinander keinen König haben“, zeigte sich Präsident Herold zuversichtlich, dass am Montagabend ein Bewerber den Holzvogel herunter holt. Und Pressesprecher Christian Maritzen ergänzte lächelnd ob des bisher guten Besuchs und des anstehenden Vogelschusses: „Man soll aber das Wochenende nicht vor dem Montagabend loben.“
Wie es geht, das hatten schon am Donnerstag vergangener Woche mit der Armbrust und dem Kleinkaliber zwei junge Damen der „Clörather Lilien“ bewiesen. Johanna Esters (14) und Sophie Recken (16) hatten sich gegen die junge Konkurrenz, so von den „Lustigen Bengels“ oder den „Heiteren Pänz“, durchgesetzt und waren Prinzessinnen der Schüler und der Jugend geworden. Es gab dann auch im Festzelt keinen Königs-, sondern erst einmal einen Prinzessinnen-Tanz. Johanna und Sophie eröffneten mit ihren Vätern, Christian Schmidt-Recken und Michael Paschen. Beide gehören der „Bürgerwehr“ an.
Beim Umzug hatten vier „Alt-Veteranen“ (Ehren-Präsident Karl-Heinz Thivessen, Schützenkaiser Heinz Linden, Helmut Gietmann und Hermann Thees) Glück. Sie fuhren in einer Kutsche mit. Hermann Thees sollte während der Festtage noch besonders im Mittelpunkt stehen. Er bekam gemeinsam mit Dieter Breuer für sein großes Engagement den Goldenen Vereinsorden.
Hermann Thees (72) ist ein Beispiel dafür, dass viele Großväter und Väter das Brauchtum weiter geben. Denn auch seine Kinder, Ferdi und Martin, gehören schon lange den „Herzbuben“ an, sein sechsjähriger Enkel Benjamin den „Heiteren Pänz“. Aber auch Heinz-Josef Schmitz (64) hatte beim Fest ständig seinen Sohn und „Herzbuben“ Michael und seine Enkelinnen im Blick, die kleinen Musketiere Lara (8) und Jule (6).
„Für Clörather Verhältnisse war der Auftakt schon ganz gut“, lobte Christian Maritzen den Discoabend zu Beginn. An den darauffolgenden Tagen war mehr los, kamen unter anderem zahlreiche Königshäuser aus der gesamten Stadt vorbei. Die Parade in Vennheide sahen sich viele Schaulustige an, darunter ganz vorne auf der Ehrentribüne Vize-Bürgermeister Markus Gather sowie der Clörath-Vennheider „Dorfbürgermeister“ Dieter Lambertz.