Bezirkskönig ist Gymnasiallehrer

Bezirksbundesmeister Mike Kunze holte mit dem 159. Schuss den Vogel von der Stange.

Foto: Reimann

Neersen. 17 Bruderschaften gehören dem Bezirksverband an, 13 davon waren am Samstagnachmittag zum Bezirkskönigsschießen gekommen. Allerdings sollten nur sechs Majestäten vor dem Wahlefeldsaal auf den hölzernen Vogel schießen. Es war ein spannender Kampf. Erst mit dem 159. Schuss stand der neue Bezirkskönig fest: Es ist kein Geringerer als der amtierende Bezirksbundesmeister Mike Kunze. Der Gymnasiallehrer lebt zwar in Meerbusch-Lank-Latum, ist aber Schützenkönig in Clörath-Vennheide.

Mike Kunze, Bernd Straeten, der Kaiser von Anrath, Peter Kuske von St. Pankratius Bösinghoven, Stephan Hoppe von der Historischen Schützenbruderschaft Hüls, Roland Köntges von der Niederheider Bruderschaft und Jan Hellwig, Majestät der Neersener St. Sebastianer, gaben alles, um den Vogel von der Stange zu holen. „Das wäre eine Ehre für mich“, sagte Hellwig — die anderen Könige sahen das wohl ähnlich. Stefan Jansen, Schießmeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, lud immer wieder nach, bis der Vogel dann um 16.34 Uhr fiel.

Uwe Kleckers, amtierender Bezirksschützenkönig aus Inrath, moderierte den Königsschuss. Zuvor waren sechs Jungschützenkönige angetreten, um den Bezirksjungschützenkönig auszuschießen — Sascha Müllers aus Niederheide setzte sich gegen die Konkurrenz durch, Fabian Mankertz aus Schiefbahn brachte es zum Bezirksschülerprinzen.

Der Vorstand der Schiefbahner St. Sebastianer war fast komplett vertreten, der Kampf um die Ehre des Bezirkskönigs fand allerdings ohne die Schiefbahner statt, weil sie in diesem Jahr keinen Schützenkönig haben. So geht es auch anderen Bruderschaften aus dem Bezirk. Hinzu kommt, dass der Bezirkskönig rund 25 Termine zu absolvieren hat — das dürfte einige Majestäten davon abgehalten haben, sich am Schießen zu beteiligen.

Sie hatten auf Mike Kunze gesetzt, die Frauen der Trachtengruppe aus Inrath mit ihren feschen Dirndl-Kleidern. Während draußen der Bezirkskönig ermittelt wurde, zog sich im Wahlefeldsaal die Entscheidung, wer denn König der ehemaligen Bezirkskönige werden würde, so sehr in die Länge, dass eine Unterbrechung erfolgte: Das Tambour- und Fanfarenkorps St. Sebastianus Willich 2010 unter der Leitung von Tambourmajor Kevin Jingter spielte die Schützen zum Schloss. Dort wurde zum ersten Mal ein Mann zum „Schützen des Jahres“ gekürt: Hans-Joachim Hofer (64) von den Oppumer St. Sebastianern engagiert sich ehrenamtlich unter anderem als Vorsitzender des Katholikenrates Krefeld-Meerbusch, er ist Vorsitzender der DJK Germania Oppum und Vertreter im Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen.