Biodiversitätsstrategie vor Ratsbeschluss Wie Willichs Umwelt vielfältiger werden soll

Willich · Die Biodiversitätsstrategie hat den Umweltausschuss passiert. Sie soll nun vom Rat beschlossen werden, was als sicher gilt. Welche Punkte hier geregelt werden sollen.

Blühstreifen sind ein Teil der Biodiversitätsstrategie.

Foto: Küskens, Paul-Christian

(djm) Der Willicher Rat soll in der nächsten Woche einen weiteren Schritt zur ökologischen Aufwertung des gesamten Stadtgebietes tun: Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Nachhaltigkeit haben einstimmig (bei Enthaltung der FDP) empfohlen, die „Biodiversitätsstrategie“ als „städtebauliches Konzept“ für Nachhaltigkeit in der Stadt zu beschließen. Zum Konzept gehört, dass es eine neue Stelle für einen „Biodiversitätsmanager“ (ähnlich dem seit Jahren erfolgreich arbeitenden Klimaschutzmanager) eingerichtet wird, so die Vorlage der Verwaltung. Sie soll zeitlich befristet sein und über Förderanträge finanziert werden.

Das Strategiepapier behandelt verschiedene Themen: die Planung für Wälder, Agrar- und Stadtlandschaften sowie für die Gewässer. Es gibt Leitbilder, Kernziele und konkrete Maßnahmen für die Biodiversität vor. Ziel ist es, die Artenvielfalt von Bäumen, Sträuchern und Tieren zu erhalten und möglichst zu verbessern. Dabei können alle mitarbeiten: So kann zum Beispiel die Stadt festlegen, dass die Feldsäume als Verbindungskorridore zwischen Biotopen fungieren und nicht zum falschen Zeitpunkt gemäht werden. Auch bekannte Themen wie die Vermeidung von Pestiziden und Dünger in Privatgärten gehören zur Strategie.

Am Jahresbeginn gab es eine Beteiligung der Öffentlichkeit

Weil immer mehr alte Gebäude und Scheunen mit Nistmöglichkeiten für Schwalben oder Schutzbereichen für Fledermäuse verschwinden, wird gefordert: „Bei Bauvorhaben wird auf die Funktion der Gebäude als potentielles Habitat Rücksicht genommen, und bei Gebäudesanierungen wird der Artenschutz berücksichtigt.“

Bei Erarbeitung der Strategie fand am Jahresanfang eine Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Aus der Bürgerschaft kamen zahlreiche Anregungen, die die Verwaltung jeweils beantwortet und teils in die Strategie eingearbeitet hat. Zum Thema „Lichtverschmutzung“ wurde angeregt, die Farbe der Straßenbeleuchtung auf unter 2700 Kelvin zu verändern und Bewegungsmelder an öffentlichen Gebäuden zu montieren. Das Thema „Schottergärten“ wurde mehrfach behandelt. Dazu führte die Verwaltung aus, dass sie auf mehr Eigenverantwortung der Grundstückseigentümer und vermehrte Information setze. Weitere Anregungen waren eine Optimierung der Versickerung oder die Kombination von Dachflächenbegrünung mit Photovoltaik-Anlagen. Ein weiterer Bürgervorschlag war die Anlage von breiten Vogelschutzhecken als Trennelemente zwischen Feldern und entlang der Radwege. Eine Neersenerin hatte vorgeschlagen, dass unbebaute Grundstücke im Stadtgebiet bis zur Bebauung als Bienenwiese/Blühfläche gestaltet werden sollten. Hier könne die Stadt die Grundstückseigentümer nur beraten und unterstützen, so die Antwort.

(djm)