Blitzmarathon: Autofahrer grüßen freundlich
Am Ortseingang von Schiefbahn ist gestern kaum jemand in die Radarfalle gerast.
Schiefbahn. Einen ruhigen Mittag erlebt Polizeihauptkommissar Bernd Kerber an seiner Laserkamera. Eine der 27 Radar-Kontrollen im Kreis Viersen ist an der Schiefbahner Ortsdurchfahrt aufgebaut, etwa 400 Meter vom St. Bernhard Gymnasium und von der städtischen Kindertagesstätte entfernt.
Die Autofahrer tappen aber überwiegend nicht in die Falle. Von 11.30 bis 13.30 Uhr werden lediglich fünf Fahrer erwischt. 50 Stundenkilometer sind erlaubt, der schnellste fährt 64, heißt: Es gibt ein Verwarngeld von 35 Euro.
„Ich habe mich oft, als ich meine gerade sechsjährige Tochter Lana zum Kindergarten fuhr, über die zu schnellen Fahrer aufgeregt“, sagte die 23-jährige Isabelle Hubenthal. Sie hatte beim „Blitz-Marathon“ den Tipp gegeben, dort einmal zu kontrollieren. Allerdings ist sie ehrlich: „Auch ich bin sicher dort mal zu schnell, aber wenn ich die erlaubten 50 fahre, hängen oft die Autofahrer an meiner Stoßstange.“
Einige fahren freundlich grüßend an den vier Kontroll-Beamten vorbei. Gemessen werden die Fahrzeuge, die in Richtung Ort fahren. In der ersten Stunde ist es nur eine zu schnelle Frau, die 61 km/h fährt und angehalten wird. Bei ihr wird der Toleranzwert von drei Stundenkilometern abgezogen, so dass sie mit 15 Euro glimpflich davon kommt.
Am Kontrollpunkt hat sich auch der Bezirksbeamte Andreas Textores eingefunden. Er muss oft die Radfahrer ermahnen, die vom Gymnasium kommend den Fahrrad-Überweg am Restaurant von Ralf Müller ignorieren und weiter auf der linken Seite in Richtung Schiefbahn-Mitte fahren. „Das sorgt immer wieder durch die entgegenkommenden Radler für gefährliche Situationen und die eine oder andere Karambolage“, sagt Textores. Ansonsten packt Bernd Kerber nach zwei Stunden die Laserpistole wieder weg. Das Quartett fährt zur nächsten Kontrollstelle: an die Neusser Straße in Alt-Willich.