„Blubbablub“ bei der Bücherlesung
Schriftstellerin Usch Luhn ging mit Meerprinzessin Pimpinella ins Wasser.
Willich. Auf so schweißtreibende Weise hat die erfolgreiche Kinderbuchautorin Usch Luhn wohl noch nie ihr Geld verdient: Im tropisch warmen Variobad der „Bütt“ entführte sie am Samstagnachmittag einige Dutzend Kinder in die Welt der Meerprinzessin Pimpinella — ein Kontrastprogramm zu den sonst üblichen Lesungen. Nach rund 30 Minuten erklärte sie die Aktion im Wasser für beendet, kam „an Land“, um dort noch eine Zeit lang über ihre Bücher zu sprechen.
Usch Luhn lebt in Berlin und Ostfriesland und hat sich bis jetzt nicht weniger als 45 Bücher ausgedacht. Sie schreibt in der Pimpinella-Reihe sowohl für Leseanfänger als auch für etwas ältere Kinder. In Willich sprach sie jetzt vor allem die Jüngeren an. Die Konsequenz: Kinder im fortgeschrittenerem Alter hörten nicht zu. Zusammen mit der speziellen Bad-Akustik entstand so eine Geräuschkulisse, die es Usch Luhn nicht ganz leicht machte.
Dabei hatte sie darauf verzichtet, es sich auf einer „Insel“ im Variobad gemütlich zu machen und einfach vorzulesen; vielmehr suchte sie den Kontakt zu den Kindern im Wasser, gelegentlich auch zu den Eltern.
Die Kommunikationswissenschaftlerin, die allein vom ersten Pimpinella-Buch rund 50 000 Exemplare verkauft hat, löcherte die Kinder mit Fragen überwiegend zur Unterwasserwelt, wo die Meerprinzessin lebt — und sie hatte Pimpinella als Handfigur mitgebracht, damit sich die Zuhörer ein Bild von der Unter-Wasser-Frau machen konnten. Wer sich darauf einließ, wurde entführt in eine bizarre Unterwasserwelt mit einem Felseninternat unter Wasser, einem geheimnisvollen Wassermonster. Die märchenhafte Atmosphäre wurde durch blaues und grünes Licht verstärkt, das Scheinwerfer produzierten.
Die Autorin, die in der Steiermark in Österreich aufgewachsen ist, nahm Rücksicht auf die möglicherweise zarten Kinderseelen: „Habt Ihr Angst vor Grusel?“, wollte sie wissen. Die Mädchen und Jungen, mit und ohne Schwimmflügel im gerade mal 30 Zentimeter tiefen Wasser, verneinten und imitierten statt dessen kollektiv sprechende Fische mit einem gemeinsamen „Blubbablubbablubba“. rudi