Willich Bürgerverein bekennt sich zum Stadtarchiv
Offener Brief an Bürgermeister und Stadtverwaltung.
Anrath. Einen Offenen Brief an Bürgermeister Josef Heyes und die Mitglieder des Stadtrates hat der Bürgerverein Anrath geschrieben. Anlass: Der Stadtrat hatte vergangene Woche mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP beschlossen, Gespräche mit dem Kreis darüber zu führen, das Willicher Stadtarchiv in das neue Kreisarchiv zu integrieren. Dieses wird bis 2020 in Dülken gebaut.
„Das Archiv muss in Willich bleiben! Die wertvolle und intensive Arbeit der Schüler, Vereine und Heimat- und Familienforscher muss gewährleistet bleiben und kann nicht pekuniärer Interessen wegen aufgegeben werden“, schreiben die Vorsitzende Marlies Pasch und ihr Stellvertreter Hans-Frieder Nöhles.
„Die Arbeit unserer Kinder im Archiv sichert unsere und deren Zukunft und macht die Vergangenheit und damit die Welt ein Stück durchschaubarer und damit verständlicher und auch menschlicher“, heißt es weiter. Ohne die Erkenntnisse aus der Vergangenheit fehle die unverzichtbare Voraussetzung für eine verantwortliche Zukunftsorientierung.
Löblich sei, dass bei einem Umzug des Stadtarchivs die Partnerschaft mit Schulen und Vereinen erhalten bleiben soll. Dazu der Anrather Bürgerverein: „Dies möglich zu machen mit einem Shuttle-Bus, der vielleicht auf Antrag einmal wöchentlich/monatlich nach Dülken fährt, kann doch wohl keine ernsthafte Alternative sein, ein Archivkoffer noch viel weniger.“ Denn aus Kostengründen werde auch dieses Angebot in absehbarer Zeit wegrationalisiert, fürchten Pasch und Nöhles. „Es wird dann sicherlich heißen, die Nachfrage sei nicht groß genug. So kann man sich jetzt schon ausrechnen, wann diese hochqualifizierte Arbeit der Schüler und Vereine, die zur Zeit regelmäßig und intensiv im Archiv arbeiten, ein Ende finden wird.“
Ehrenamtliche der Heimatfreunde Willich und des Anrather Bürgervereins arbeiteten regelmäßig zahllose Stunden wöchentlich im Stadtarchiv, „um unsere Vergangenheit aufzuarbeiten und zu digitalisieren ... Soll das alles vorbei sein? Das Stadtarchiv sollte für alle Mitbürger zugänglich sein!“, heißt es weiter. Red