Willich „Bütt“-Chef ist angekommen
Philipp Bauknecht ist der neue Leiter des Freizeitbads „De Bütt“. Jetzt ist er auch ein Willicher.
Willich. Die Zeiten einer zweistündigen Anreise in Richtung Arbeitsplatz sind für Philipp Bauknecht vorbei. Aufs Auto und eine sechs- bis siebenstündige Fahrt kann der 36-Jährige ebenfalls verzichten, wenn er seine Familie sehen möchte. „Ich bin jetzt richtig in Willich angekommen. Das gilt für meine Arbeit im Schwimmbad ,De Bütt’ wie privat, denn jetzt wohnen wir hier“, sagt Bauknecht.
Der gebürtige Stuttgarter ist am 15. November vergangenen Jahres in die Fußstapfen von Simone Küppers getreten. Diese hatte das Bad 13 Jahre lang erfolgreich geführt, bevor sie die Leitung des Geschäftsbereiches Zentrale Finanzen bei der Stadt übernahm.
Ihr Nachfolger Bauknecht wuchs in Beilstein auf, wo er auch sein Abitur machte. Danach ging es zum Studium an die Sporthochschule Köln. Sein Abschluss: Diplom-Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Management und Ökonomie, wobei die Diplomarbeit das Stadion des VfB Stuttgart zum Thema hatte. Kein unbekannter Verein für Bauknecht, hatte er dort schon eines seiner Praktika im Bereich Event absolviert. Als Abteilungsleiter in Plochingen stieg er bei der Decathlon Sportspezialvertriebs GmbH in den Beruf ein. Der berufliche Weg führte ihn in leitender Funktion nach Würzburg und dann als Geschäftsleiter nach Essen. Für das Schweizer Unternehmen Ochsner übernahm er im Jahr 2015 die Markteinführung und eröffnete die erste Filiale in Neu-Ulm.
„Aufgrund der Geburt unserer Tochter kam der Wunsch auf, wieder in Richtung NRW zu gehen, da die Familie meiner Frau in Herne lebt und wir gerne näher vor Ort sein wollten“, berichtet Bauknecht. Die Stellenausschreibung vom Willicher Schwimmbad kam daher nicht nur wie gerufen, sondern sie reizte ihn auch: Die vielschichtige Kombination der Aufgaben von Marketing bis Teamleitung sprach ihn auf der ganzen Linie an. Der Bewerbung folgte die Einladung zum Vorstellungsgespräch. Einen Termin, den der Sportwissenschaftler direkt nutzte, um sich „De Bütt“ persönlich anzusehen — im Wasser versteht sich. Es schloss sich Ende September der zweite Termin an, bei dem er sich mit vier weiteren Kandidaten dem städtischen Gremium und den Parteien vorstellte. „Ich war sieben Stunden hierhin gefahren, sprach 15 Minuten vor dem gesamten Gremium und war dann wieder auf der Autobahn nach Hause. Noch während der Heimfahrt kam der Anruf aus Willich, dass man sich für mich als neuen Badleiter entschieden habe“, erinnert sich Bauknecht.
Erste Projekte wie die Vereinfachung für die EC-Zahlung hat Bauknecht schon umgesetzt. Des Weiteren steht die Umrüstung auf LED an, die Freibadumkleidekabinen erfahren eine Erneuerung, und die Spinde sollen in Zukunft nicht nur mit Ein-Euro-Stücken, sondern auch mit Zwei-Euro-Stücken gefüttert werden können. Dazu steht das Großprojekt Sauna an. Dort sind Umbau und Modernisierung vorgesehen, die Planungen laufen schon. Mit etwas Glück könnten die Arbeiten schon Ende des Jahres losgehen.
Wenn die Zeit reicht, geht Bauknecht gerne mit seiner Familie in „De Bütt“. „Als Sportschwimmer würde ich mich nicht bezeichnen, eher als Freizeitnutzer“, beschreibt sich er sich selbst. Und wenn in der nächsten Woche sein Bruder mit Familie anreist, steht selbstverständlich ein Bütt-Besuch auf dem Programm. Seine Nichten und Neffen freuen sich schon auf das „große Bad von Onkel Philipp“, erzählt Bauknecht schmunzelnd.